Samstag, 20. Dezember 2014

Vorsicht: Weihnachtsessen mit Nebenwirkungen

Bis zu 25% der Bevölkerung leiden an einen Enzymmangel
Alkohol, Fisch und Schokolade machen die Weihnachtsfeiertage für Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit zum Problem.

Auswertungen haben ergeben: Rund 100.000 Menschen in Österreich leiden unter einer Histamin-Intoleranz. Viele wissen es nicht, unangenehme Erscheinungen wie Herzrasen (und die damit verbundenen Unruhe/Angstzustände) Atembeschwerden, Magenbeschwerden, Hautjucken, Hautrötung, rinnende Nase, angeschwollenen Glieder oder geschwollene Augen sind dann einige der Probleme die uns auch schon etwas Angst machen können.

Für die Betroffenen sind die Festtage oft dann kein Grund zum Feiern, denn gerade Lebensmittel, die zur Weihnachtszeit gerne serviert werden, haben einen hohen Histamingehalt. Die Substanz ist vor allem in alkoholischen Getränken enthalten, besonders in Rotwein und damit auch in Glühwein. Aber auch Sekt kann bei Menschen mit Histamin-Intoleranz zu Symptomen wie rinnender und verstopfter Nase, Kopfschmerzen, Herzrasen, Juckreiz, Hautrötungen, Atembeschwerden.
Alkoholkonsum verstärkt außerdem die Reaktionen bei Histaminintoleranz. Der Alkohol weitet die Blut-Gefäße und senkt damit die Histamintoleranzgrenze. Immer wenn Alkohol im Spiel ist, sollte bei einer Histamin-Unverträglichkeit besonders auf die Ernährung geachtet werden. ...


Wo verbirgt sich ein hoher Histamingehalt?
Einen hohen Histamingehalt weisen durch Gärung entstandene Lebensmittel auf: Rotwein, Sekt, Champagner, geräuchertes Fleisch, Salami, Sauerkraut, Bier, sowie gereifte Käsesorten enthalten Histamine, wobei beim Käse gilt: Je höher der Reifegrad, desto höher der Histamingehalt. Fischgerichte – traditionell zu Weihnachten gegessen – , Fischkonserven, Essig und essighaltige Lebensmittel wie Senf oder eingelegtes Gemüse etwa Essiggurkerl sowie Meeresfrüchte, Tomaten, Erdbeeren und Innereien sind ebenfalls histaminreich.
TIPP: Weitaus besser/verträglicher ist Wein (auch Rotwein) aus bio-dynamischen Weinbau!

Sonderfall Schokolade
Schokolade enthält zwar kein Histamin, allerdings die histaminähnliche Substanz Tyramin, die bei Histamin-Unverträglichkeit zu ähnlichen Symptomen führt. Auch die verarbeitete Schokolade, etwa bei Weihnachtskeksen, kann Symptome auslösen. Das Ausmaß, in dem Beschwerden nach dem Verzehr von histaminhaltigen Lebensmitteln auftreten, ist individuell sehr unterschiedlich. "Viele vertragen Histamin in kleinen Mengen sehr gut", so Kramer. Anders als bei Allergien, bei denen schon kleinste Mengen einen lebensbedrohlichen allergischen Schock auslösen können, ist beispielsweise ein Glas Sekt für die meisten Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit kein Problem.

Medikamente und Histamin
Noch ein wichtiger Faktor sind die Medikamente, viele Medikamente veranlassen den Körper Histamin freizusetzten oder blockieren dessen Abbau. Generell sollte man immer auch die Nebenwirkungen der Medikamente lesen bevor man sie einnimmt.

Was ist Histamin?
Histamin ist ein natürlich vorkommender Stoff, der beim Menschen als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt. Über tierische wie pflanzliche Produkte gelangt es in den Margen-/Darmtrakt, wo es je nach Menge Beschwerden auslösen kann.

Die Ursache der Histamin-Intoleranz ist ein Mangel des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase. Festgestellt wird die Intoleranz meist über einen Bluttest (oder über den weniger schmerzhaften Speicheltest). Allerdings heißt ein positiver Nachweis nicht unbedingt, dass man auch Beschwerden haben muss. Aufschlussreicher ist die klinische Diagnose, das heißt auf Symptome zu achten und zu schauen, wann und unter welchen Umständen diese auftreten (was habe ich in letzter Zeit gegessen, getrunken, oft sammelt sich das Histamin über Tage an). Selbst wenn man eine nachgewiesene Histamin-Intoleranz hat, ist nicht gesagt, dass diese ein ganzes Leben lang aufrecht ist, die Histamin-Intoleranz kann erst mit zunehmenden Alter entstehen, und auch irgendwann wieder vergehen.

Neben einer einfachen Diät (einfach Genuss- und Lebensmittel wie auch Getränke mit hohem Histamingehalt meiden oder in geringeren Mengen zu sich nehmen), besonders histaminhaltige Nahrungsmittel sollten dann generell gemieden werden. Es gibt Nahrungsmittelergänzungen und Medikamente, die den Körper dabei unterstützen, Histamin abzubauen. Sie helfen speziell dann, wenn man einmal "über die Stränge schlagen" möchte (vorbeugend), etwa beim Weihnachtsessen oder bei der Silvesterparty. Nach der Einnahme der Medikamente wird das mangelnde Enzym zum Histaminabbau im Magen-/Darmtrakt freigesetzt. Empfehlenswert ist z.B. DAOSIN, (Link: http://www.daosin.at/) in der Apotheke rezeptfrei erhältlich.
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