Samstag, 23. August 2014

Russland-Sanktionen werden zum Fiasko für EU-Unternehmen und Bauern

Zur aktuellen Wirtschaftslage ...

Die Sanktionen gegen Russland fordern ihre ersten Opfer
Alleine die deutschen Exporteure haben wegen der Sanktionen gegen Russland im ersten Halbjahr (!) bereits 3 Milliarden Euro verloren. Der Umsatz der Autohersteller und Ersatzteil-Lieferanten brach schon jetzt um fast 25 Prozent ein. Vom Russland-Geschäft hängen nach Angaben des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft gut 300.000 Arbeitsstellen alleine in der Bundesrepublik Deutschland ab.

Erste Ergebnisse zu den Sanktionen!
Laut einer Analyse der ING Groep, deren Experten sich auf eine Studie der Universität Groningen berufen, leidet nicht nur das Exportgeschäft, sondern auch die dienstleistenden Unternehmen (Großhandel, Transport usw.). Außerdem sind 130 000 Arbeitsplätze akut in den EU-Ländern gefährdet, die im Russland-Geschäft direkt oder indirekt beschäftigt sind. In Deutschland könnten schon in nächster Zeit 21 000 Arbeitsplätze verloren gehen, in Frankreich, Spanien und Italien jeweils 10 000 Arbeitsplätze. Besonders hart dürften die Sanktionen Finnland treffen, wo ein Viertel der Exporte nach Russland geht. Auch Österreich ist stark betroffen. ... >>> Lesen Sie weiter ...


Alle wollen / brauchen nun Hilfe
Jetzt retten wir nicht nur Banken und Länder sondern auch in Bälde Konzerne und Bauern!
In Griechenland erklärte der Sprecher des Verbands der Obst- und Gemüseexporteure, Giorgos Polychronakis, der Beschluss des russischen Präsidenten Wladimir Putin bedeute "das Ende für die diesjährigen Gemüse- und Obstexporte Griechenlands nach Russland". Sein Wirtschaftsbereich erwarte nun dringend Entschädigungen seitens der EU.

Die EU-Landwirtschaft leidet
Aber es drohen noch stärkere Rückgänge, da Russland im August als Reaktion auf neue Sanktionen der EU und der USA ein Einfuhrverbot für westliche Agrar-Erzeugnisse verhängt hat. Der EU entgehen 6,7 Milliarden Euro wegen russischem Lebensmittel-Embargo, schreibt die Zeitung "RBC Daily" am 22. August 2014 (nicht zu vergessen die damit verlorenen Steuereinnahmen).
Hinweis: Die EU-Länder hatten 2013 Lebensmittel und Landwirtschaftsprodukte für 1,8 Milliarden Euro nach Russland exportiert, dieser Verlust der Landwirtschaftsexporte kann nicht ausgeglichen werden. In Österreich wird ein starker Rückschlag für die heimischen Lebensmittel- und Agrarexporte befürchtet, erklärte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Vergangenes Jahr hat Österreich Agrargüter und Lebensmittel im Wert von 238 Millionen Euro nach Russland exportiert. Auch die österreichische Bauern fordern schon jetzt Hilfe! Auch ein massiver Preisverfall wird befürchtet, der Grund dafür sei, dass "jetzt osteuropäisches Fleisch und Gemüse zu Billigpreisen in Europa statt in Russland abgesetzt werden muss", so der Bauernbund-Chef Jakob Auer.

Diese Zahlen seien nur ein Teil der Verluste, mit denen die EU rechnen muss, warnen die ING-Analysten. „Der wirtschaftliche Effekt der Ukraine-Krise geht über direkte oder indirekte Nebenprodukte hinaus“, so der Bericht. Vom russischen Embargo sind alle Produzenten betroffen, und nicht nur diejenigen, die ihre Produkte nach Russland liefern. Gerade in  der schon angespannten wirtschaftlichen Lage in der sich die EU befindet wird der EU-Wirtschaft zusätzlich schaden zugefügt.

Schon jetzt liefern andere Länder wie Brasilien mehr Fleisch und landwirtschaftliche Produkte nach Russland
Anm.: Das alles war leicht voraussehbar, hat die EU ernsthaft geglaubt dass die Sanktionen gegen Russland nicht ohne wirtschaftliche Folgen bleiben werden? Die wirklichen Verluste und Kosten der Sanktionen werden wir erst 2015 genauer bewerten können. Mit den zu erwartenden höheren Kosten bei Gas kommt auf viele österreichische (und europäische) Haushalte eine Mehrbelastung zu. Natürlich trifft ein erhöhter Gaspreis auch die Wirtschaft. Viele Produkte werden durch die erhöhten Energiekosten im Laufe der nächsten Monate teurer werden. Und wie es mit den Gaslieferungen überhaupt weiter gehen soll, ist nicht vorhersehbar. Am besten wir hoffen wieder auf einen warmen Winter wie 2012/2013.