Mittwoch, 1. April 2015

Die Flüchtlingspolitik des Vatikan

Der Vatikan bietet kein Asyl an und auch keine entsprechende vorübergehende Hilfe.
Papst Franziskus rügt Europa für seine Flüchtlingspolitik. Dabei nimmt der Vatikan selbst keine Einwanderer auf.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche Papst Franziskus verlangt (vehement) Solidarität mit den Flüchtlingen aus aller Welt. Im Europäischen Parlament mahnte er diese Woche, das Mittelmeer dürfe „nicht zu einem großen Friedhof werden“; die Männer und Frauen, die täglich auf Kähnen an Europas Küsten landeten, brauchten „Aufnahme und Hilfe“. Es war nicht das erste Mal, dass der Papst Europa wegen seiner Flüchtlingspolitik ins Gewissen redete. Doch gibt es nur einen Staat in Europa, der bisher keinen einzigen Flüchtling aufgenommen hat: den Vatikan selbst. Er hat weder ein Asylrecht noch eine Anlaufstelle für Asylsuchende. Geschweige denn ein Flüchtlingsheim. ... 

Daran ist in Italien schon vor einiger Zeit Kritik laut geworden.
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Die Kirche, der Papst solle doch selbst erst einmal Migranten aufnehmen (so die italienischen Politiker). Doch nichts geschah. Denn der Vatikan begreift sich nicht als „Staat im üblichen Sinn“ (nur wenn es für den Vatikan nützlich ist), begrüßt wird der Papst -wo immer er hinreist- wie ein Staatsoberhaupt z.B. in Europa / Straßburg da spielt die Musikkapelle des Eurokorps die Hymne des Vatikanstaats.

Der Untersekretär im päpstlichen Rat "Pater Markus Graulich", er ist für Gesetzestexte zuständig, beschreibt die Sonderrolle des kirchlichen Staats. Er umfasst nach den Lateranverträgen mit Mussolini 1929 ganze 44 Hektar, etwa die Hälfte davon sind gepflegte Gartenanlagen (das soll auch so bleiben). Doch eines steht fest: Der Vatikan ist ein eigenständiger, international anerkannter Staat ein Stadtstaat  (nach allen Regeln und Gesetzen), der kleinste allgemein anerkannte Staat der Welt. Mit rund 840 Einwohnern auch der Staat mit den wenigsten Einwohnern.

Pater Gabriele Bentoglio ist Untersekretär im päpstlichen Rat für die Migranten. Er sagt, seine Aufgabe bestehe nicht darin, Flüchtlingen direkt im Vatikan zu helfen sondern z.B. leiste man geistlichen Beistand. Besser wäre sicher vorübergehende Unterkunft anzubieten und etwas Geld für die Versorgung der Asylanten zur Verfügung zu stellen.

Wir erinnern dabei nur an: Das Milliardenvermögen der deutschen katholischen Kirche.
Siehe dazu: Die katholische Kirche legt ihr Milliardenbesitz in Deutschland offen.
Alleine die 27 Diözesen in Deutschland besitzen demnach offenbar mehrere Milliarden Euro (INFOLINK). Der Politikwissenschaftler Carsten Frerk schätzt das gesamte Vermögen der Katholischen Kirche in Deutschland auf bis zu 200 Milliarden Euro.
Da braucht man kein Steuergeld und nichts von den armen Bürgern nehmen! Da könnte die Kirche mildtätig handeln.

Auch die evangelische Kirche in Deutschland ruft zur Solidarität mit Flüchtlingen auf!
Die Evangelische Kirche verlangt Solidarität mit den Flüchtlingen sie kritisiert und beklagt die "Verwilderung der Sitten"! So z.B. der evangelischer Landesbischof Jochen Bohl hat eine Negativentwicklung in der Gesellschaft durch die islamkritischen-Bewegungen beklagt. Außerordentliche Not verlangt außerordentliche Maßnahmen!

Viele sagen die Caritas hilft, das macht sie vor allem mit Fremdmittel, sehr wenig mit Kirchengeld.

Woher kommt das Geld der Caritas? Vom Steuerzahler (Öffentliche Zuschüsse), zum Teil über Bundes- oder EU-Mittel, von der Sozialversicherung (Leistungsentgelte der Leistungsträger), über Spenden,  Zahlungen der Leute die Hilfe von der Caritas bekommen, Krankenanstalten, die Sozialstationen, die Altenpflegebereiche, etc. … erhalten für ihre Leistungen gesetzlich geregelte Entgelte aus der Pflege-, Kranken-, Unfall- und Rentenkasse.

Eigenbeiträge der Leistungsempfänger
Einen Teil der Leistungen der Kindertagesstätte, der Sozialstation, des Altenheimes bezahlen die Eltern, Patienten oder alten Menschen selbst aus der eigener Tasche.

Öffentliche Zuschüsse
Kindertagesstätten, Wohnheime für Menschen mit Behinderung oder die Beratung für Menschen mit Suchtproblemen, etc. … erhalten Zuwendungen von Bund, Ländern und Kommunen. Die Höhe wird zum Teil zwischen den öffentlichen Stellen und den Anbietern ausgehandelt und ist deshalb regional unterschiedlich.
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Spenden, Stiftungen und Vererben
Spender(innen) und Stifter(innen) unterstützen mit ihrem Geld die Arbeit der Caritas für von ihnen festgelegte Zwecke. Nicht wenig kommt der Kirche durch Erbschaft zugute.

Zu den Eigenmittel der Caritas: Zu den Eigenmitteln die die Kirche für die Caritas aufbringt gehören Erträge aus Vermögen oder Vermietungen von Gebäuden, Kirchenkollekten (Sammlungen) und ein kleiner Anteil aus der Kirchensteuern sowie Zuschüsse von Soziallotterien, Förderstiftungen sowie aus dem Vertrieb von Zeitschriften und Wohlfahrtsmarken, Kursen, Veranstaltungen und anderen Aktivitäten.
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Könnte die evangelische Kirche als Organisation mehr helfen? 
Was besitzt die evangelische Kirche?
Das Finanzvolumen der evangelischen Kirchen Deutschlands ist gewaltig. Rund 10 Milliarden Euro stehen den 20 evangelischen Landeskirchen jedes Jahr für ihre Arbeit zur Verfügung. Die Hälfte davon stammt aus den Einnahmen durch Kirchensteuern und Gemeindebeiträgen. Der Rest setzt sich aus Gebühren für soziale Einrichtungen, Fördermitteln, Spenden und Staatsleistungen zusammen. Auch das Vermögen der evangelischen Kirche (Barvermögen, Gebäude, veranlagtes Vermögen ist nicht zu unterschätzen).

Daher könnten ALLE Kirchen in Europa inkl. des Vatikanstaates -nach Meinung vieler Insider-  weitaus mehr und direkter helfen. Sie könnten nach den Geboten Jesu ihr gehortetes Vermögen den Armen und Flüchtlingen zur Verfügung stellen, z.B. Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Gebäude die für Flüchtlinge neu angekauft werden, in dem sie die Flüchtlinge mit Essen, Kleidung, Geld versorgen.

Das trifft sicher auch auf die Kirche und ihre Vertreter zu: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme!" (= Lukas 18,25) und in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium vom 26. November 2013 zitiert Papst Franziskus diese Stelle, um den Vorrang der Barmherzigkeit beim kirchlichen Handeln zu betonen. [LINK] Er hat die Barmherzigkeit zu seinem Programm gemacht!

Werke der Barmherzigkeit
Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit
Die Hungrigen speisen.
Den Dürstenden zu trinken geben.
Die Nackten bekleiden.
Die Fremden aufnehmen.
Die Kranken besuchen.
Die Gefangenen besuchen.
Die Toten begraben.

Quellen: Div. Artikel, Fokus-de, Zeit-de, Bibel, Evangelii Gausium, Vatikan, Caritas
Bildquelle: IPN-Forschung/Bildarchiv, Caritas, Wikipedia
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Wie dringend Lösungen, Platzt und Geld gebraucht werden sieht man daran wenn man sich das aktuelle Flüchtlingsproblem betrachtet.

Doch was vielen noch nicht klar ist: Es handelt sich scheinbar (was wir derzeit sehen) um eine echte Völkerwanderung.
Nach Angaben des deutschen Innenministers de Maizière warten alleine in Libyen ca. 1 bis 2 Millionen Menschen darauf in die EU zu gelangen (und das NUR aus Afrika!). Diese Zahlen nannte der CDU-Politiker nach Angaben mehrerer Teilnehmer in der CDU-Bundesvorstandssitzung in Berlin. De Maziere habe zudem von einer immer professionelleeren Organisation der Schlepperbanden berichtet, die die Flüchtlinge teilweise sogar per App an die Küste und zu den Booten leiteten.

Außen- und der Innenminister der EU sind der Meinung, dass eine Kombination aus der Rettung von Menschenleben (z.B. im Mittelmeer), dem Kampf gegen Schlepperbanden und der Schaffung von Perspektiven für die ausgewanderten Menschen dringend notwendig ist. Auch die deutsche Kanzlerin Merkel will einen verstärkten Kampf gegen die Schlepper.

Auch ein Thema auf dem G7-Gipfel
Die Bekämpfung von Fluchtursachen soll laut Merkel auch beim bevorstehenden Gipfeltreffen der G7-Staaten zum Thema gemacht werden. Dabei dürfe es aber nicht nur um Hilfe für afrikanische Staaten gehen, sondern auch um die Frage guter Regierungsführung in diesen afrikanischen Staaten.

Innenminister De Maizière hat sich nun für eine bessere Rettung von Bootsflüchtlingen ausgesprochen. "Die Seenotrettung muss erheblich verbessert werden, sie muss schnell organisiert und europäisch finanziert werden", forderte der Minister beim Treffen der EU-Außen- und Innenminister in Luxemburg. Damit Schlepper dies nicht ausnutzten, müssten die EU-Staaten allerdings gleichzeitig gegen Menschenhändler vorgehen - in Europa, aber auch in Anrainerstaaten.

Wichtig sei, Außen-, Innen- und Entwicklungshilfe zu kombinieren. Die EU-Staaten müssten in den Herkunftsländern ansetzen. "Denn es berichtet doch etwa niemand darüber, dass in der Sahara wohl noch mehr Menschen sterben als im Mittelmeer", sagte Brok mit Blick darauf, dass die Schlepperbanden den Fluchtweg von Menschen aus Schwarzafrika nach Norden zunächst durch die Wüste organisierten.  Das miese Geschäft mit dem Tod, das sie betreiben, muss ein Ende haben - so die Politiker.