Sonntag, 19. April 2015

Einsteins Gehirn: „Ich habe keine besondere Begabung, ich bin nur leidenschaftlich neugierig.“

Gestern, Samstag war der 60. Todestag von Einstein, für uns Anlass über Einsteins Gehirn zu bereichten. Über das Besondere an Albert Einstein Gehirn wurde schon zu Lebzeiten viel gerätselt. 
Heute wissen wir, dass Einsteins Gehirn tatsächlich mehr Gliazellen pro Nervenzelle besessen hatte als üblich.

Das Gehirn von Albert Einstein wurde nach dessen Tod, bei der Obduktion vom Pathologen Dr. Thomas Harvey entnommen. Eigentlich hatte Harvey bei der Obduktion das Gehirn von Einstein einfach gestohlen, und das blieb längere Zeit hindurch unbemerkt, da ja Einsteins Körper noch am selben Tag der Obduktion (auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin) eingeäschert wurde.

Untersuchungen der Hirnmasse zeigten: Einen statistisch signifikanten Unterschied fand man nur in einem Gehirn-Abschnitt des linken unteren Scheitellappens, einem Bereich, der beim Rechnen eine wichtige Rolle spielt, ebenso wie bei der Verarbeitung visueller Reize und dem Verstehen komplexer Zusammenhänge. Dort verfügte Einsteins Gehirn über 73 Prozent (!) mehr Gliazellen als die Gehirne der Kontrollgruppe.

Bilder, Einsteins Gehirn!
Eine Forscherin (Dr. Marian Diamonds) bittet Harvey um einige Hirnschnitte - 1983 gingen mehrere Scheiben von Einsteins Gehirns - in einem Mayonnaise-Glas schwimmend - in der Poststelle von Dr. Marian Diamonds Universität ein. Als sie die Glia- und Nervenzellen in den Proben mühsam zählten, stellten Diamond und ihre Helfer fest, dass Einstein tatsächlich mehr Gliazellen pro Nervenzelle besessen hatte als üblich.

Am meisten Aufsehen erregte jedoch eine Studie, die im Jahr 1999 veröffentlicht wurde.

Was verrät uns Einsteins Gehirn nun über die Entstehung von Intelligenz? 
Die Hirnforscherin Sandra Witelson bekam Zugang zu etwas, von dessen Existenz ihre Vorgänger nicht einmal gewusst hatten: Fotos von Einsteins Gehirn, bevor es in 1000 Scheiben geschnitten worden war, und in Formaldehyd konserviert wurde. Dr. Witelson fiel auf, dass Einsteins Scheitellappen (im oberen hinteren Bereich des Gehirns) um etwa 15 Prozent breiter war als normal. ... 

Eine der 1000 Gehirnschnitte von Einstein
Alles in allem, so Witelson, ermöglichte der Aufbau von Einsteins Gehirn ihm eine bessere neuronale Vernetzung in Bereichen, die für visuelle, räumliche und mathematische Verarbeitungsprozesse wichtig waren. Bis heute stehen Einsteins Gehirnproben für Studienzwecke zur Verfügung, welchen wissenschaftlichen Wert sie noch haben, ist jedoch ungewiss. Nach Jahrzehnten der Lagerung und  mehreren Transporten quer durch das ganze Land liegt die Bedeutung des Gehirns wohl vor allem darin, dass es an diesen berühmten Mann erinnert.
Quellen, Bildquelle: Div. Publikationen
Bildquellen: Dr. Thomas Harvey