Dienstag, 7. Juli 2015

Diese Griechen haben sich für das OXI (NEIN) entschieden

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, 
denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Zitat: Albert Einstein

Eine kurze Analyse der OXI Wähler ...

Oxi: 61,3 Prozent (von den EU-Politikern nicht erwartet!). Knapp zwei Drittel der Griechen haben beim Referendum am Sonntag mit Nein (OXI) gestimmt und damit gegen das "letzte Angebot" der Geldgeber* aus EU-Kommission. Ein unerwartet deutliches Ergebnis. Das griechische Meinungsforschungsinstitut "Public Issue" hat untersucht, welche Wählergruppen die Abstimmung entschieden haben.

Der durchschnittliche griechische Nein-Wähler ist demnach zwischen 18 und 24 Jahren alt, Student oder arbeitslos, sehr stolz auf Griechenland, politisch links eingestellt und meist Syriza-Wähler. Das sind die detaillierten Ergebnisse der Umfrage. ... 


Die Wahlanalyse
Die Zukunft der EU ist jung und will nicht mehr einfach nur zu allem JA sagen!
Vor allem die jungen Wähler haben am Sonntag mit Nein gestimmt. Besonders deutlich sind die Werte bei den 18- bis 24- (85 Prozent Nein) sowie den 25- bis 34-Jährigen (72,3). Nur bei den älteren Griechen über 65 Jahren gibt es keine Mehrheit für das Nein (44,9).
Das heißt: Je jünger der Wähler, umso eher stimmte er für NEIN!

Bei der Untersuchung der Berufsgruppen fällt auf: Am höchsten ist die Zustimmung für ein Nein bei Studenten (85,2), Arbeitslosen (72,9) sowie Beschäftigten aus dem privaten (71,3) und öffentlichen Sektor (70,9). Die niedrigsten Werte finden sich bei Pensionären (48) sowie Fachkräften wie Professoren und Anwälten (49,9). Das heißt: Studenten sind eher für NEIN, sie denken mehr über die Zukunft nach (siehe Einstein Zitat oben)?

Die reichen Griechen stimmten eher für JA, sie haben/hatten mehr von Schutzschirmen und EU-Geldern als die Armen, die es aber am nötigsten gehabt hätten (siehe dazu)!
Auch der Lebensstandard hat einen großen Einfluss auf die Wahlentscheidung gehabt. Während Personen mit finanziellen Schwierigkeiten leicht überdurchschnittlich Nein ankreuzten (63,1-63,3), gibt es unter Menschen mit komfortablem Einkommen nur eine knappe Mehrheit (52,3).

Noch deutlicher wirkt sich der Faktor Nationalstolz aus. 
Mehr als zwei Drittel der Wähler, die sich als sehr stolze Griechen einstufen, haben mit Nein gestimmt (69,2). Unter denen, die angegeben haben, kein bisschen stolz zu sein, ist die Ablehnung nur gering (20,2).

Die ewig gestrigen und Wohlhabenden (ähnliches würde man sowohl in Deutschland wie in Österreich beobachten können!) Wenig Anziehungskraft entfaltete die Nein-Kampagne von Ministerpräsident Alexis Tsipras dagegen unter Anhängern der christdemokratischen Nea Dimokratia (20,4) und der sozialdemokratischen Pasok (19,6).

Wenn hier von Geldgebern die Rede ist, so sind das zum großen Teilen die EU-Bürger (darunter Deutsche und Österreicher ...), die für diese Gelder bürgen und diese Summen auch letztendlich zurückzahlen müssen. Es geht um viele Milliarden EURO!