Dienstag, 3. November 2015

Panikmache kann auch etwas Gutes sein ... oder doch nicht?

ÜBERZEUGUNG: Wer andere Menschen zu etwas bewegen möchte, muss sie überzeugen. Dafür braucht er Argumente. Doch welche von den vielen möglichen ziehen am besten? Die Antwort darauf lautet: Angstmache. Das berichten Forscher der University of Urbana-Champaign im «Psychological Bulletin». Die Durchsicht von über 100 Studien mit insgesamt 27'000 Probanden zeigte, dass Angst besonders dann effektiv ist, wenn es darum geht, Verhalten einmalig in einer bestimmten Situation zu beeinflussen. (Anm.: Ob uns Politiker und verschiedenen Zeitungen bzw. Massenmedien deswegen gerne Angst machen wollen?)


Angst, Panikmache ...
Um sein Ziel zu erreichen, sollte man die Gefahr in allen Details schildern und betonen, wie gut Gegenmaßnahmen wirken. Doch trotz des, wie sie schreiben, eindeutigen Ergebnisses wollen Dolores Albarracin und ihre Kollegen nicht wirklich zur Panikmache raten. Schließlich ist die Maßnahme ethisch sehr bedenklich.

Außerdem führt das Angst machen nicht in allen Situationen zum Ziel. Am effektivsten ist sie bei Appellen. In den meisten anderen Momenten ist eine etwas aufwändigere Überzeugungsarbeit deutlich wirkungsvoller.

Wieso dann also das Fazit, dass Angst der effektivste Motivator ist? 
Auch wenn der Effekt auf das Verhalten nicht allzu groß ist, erwies er sich immer noch als etwa doppelt so stark wie Ansätze, die nicht auf Angst setzen, so Albarracin in einer Mitteilung.
Quelle: Psychological Bulletin, University of Urbana-Champaign
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blog
Bildquelle: Fotolia
Link: http://psycnet.apa.org/?&fa=main.doiLanding&doi=10.1037/a0039729