Freitag, 15. Juli 2016

Unhörbare Beschallung, Ultraschall-"Smog" schadet unserer Gesundheit

Ultraschall-"Smog", Schallwellen mit hohen Intensitäten werden durch Sensoren und Lautsprecher in unser Alltagsleben gebracht!

Für die meisten Menschen unhörbare Beschallung verunreinigt unser Klangatmospere: Ohne dass wir es merken, sind wir im Alltag immer mehr den energiereichen Ultraschallwellen ausgesetzt, das hat nun ein britischer Forscher ermittelt. In öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen, Schulen und sogar in Bibliotheken und  Museen wie auch in Büros senden Lautsprecher, Türöffner und andere Geräte die für die meisten Menschen unhörbar hohen Frequenzen aus. Diese oft intensiven Schallwellen sind für unsere Gesundheit unsere Psyche und nicht zuletzt für unsere Ohren schädlich. Störungen des Gleichgewichtssinns, außerdem Schwindelgefühle, Angstzustände und Kopfschmerzen sind bekannte Effekte die beim Menschen auftreten können. Auch Tiere (die besser hören als der Mensch) sind durch diesen Ultraschall-Smog in Mitleidenschaft gezogen. Der Forscher warnt.


Hintergrund: Ultraschall, dass sind die Schallfrequenzen die oberhalb unserer Hörschwelle liegen sie beginnen ab 16 Kilohertz(kHz). Früher galt der Grundsatz: "Was der Mensch nicht hört, das schadet ihm auch nicht". Doch weiß man seit langem, dass Ultraschall, gerade bei hohen Intensitäten, sehr konkrete Wirkungen zeigt: Zum Beispiel werden Ratten durch Ultraschall Beschallung zeitweilig unfruchtbar. Doch auch auf die menschliche Psyche haben diese Frequenzbereiche oft negativen Einfluss.

Überall nimmt der Schall-Smog zu: Durch die moderne Technik hat sich die Zahl der Ultraschall-Quellen in unserer Umwelt stark erhöht: Traten sie noch vor wenige Jahrzehnten nur bei bestimmten Bohrungen, Reinigungsgeräten oder als Nebeneffekt von großem Lärm auf, gibt es heute zunehmend Geräte, die über Ultraschall kommunizieren auf Ultraschall basierenden Sensoren. Auch Computer, Laptops und drahtlose Ladegeräte können Ultraschall aussenden.

Messung mit Smartphone App
Um herauszufinden, wie stark der Ultraschall-"Smog" in unserem Alltag ist, hat der Forscher Tim Leighton von der University of Southampton die Schallbelastung an verschiedenen öffentlichen Orten gemessen. Das Hilfsmittel dafür: ein simples Smartphone oder Tablett. "Viele dieser Geräte besitzen Mikrophone, die auch Frequenzen oberhalb von 20 Kilohertz registrieren können", erklärt der Forscher. "Wenn man eine APP benutzt, die Spektrogramme anzeigt, kann man den Ultraschall als Ton oder Puls darin erkennen." Das Ergebnis der Messungen: An vielen öffentlichen Orten existieren Ultraschalltöne oder -pulse von hoher Intensität. So registrierte der Forscher in der Food Hall eines großen Bahnhofs eine Belastung von 94 Dezibel für Töne um 20 Kilohertz, in einer Schule und in einem Museum immerhin noch zwischen 60 und 80 Dezibel. Oft sei die Quelle dieser hohen Töne das Lautsprechersystem, berichtet Leighton. "Das gemessene Signal würde, wenn wir es hören könnten, einem schrillen, durchdringenden Pfeifen ähneln", beschreibt Leighton.

Mancher würde den Ultraschallton auch als feines Zischen oder Zirben beschreiben. Solche Signale stammen in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen und Schulen, aber auch in Kinos oder Sportanlagen meist von Lautsprechersystemen. Sie treten zwischen Verstärkern und Lautsprecher-Schaltkreisen auf und dienen unter anderem als Rückmeldung bzw. Empfangsbestätigung.

Ursache für öfter auftretende Kopfschmerzen und Übelkeit
Nach Ansicht des Forschers könnte dieser intensive Ultraschall-Smog bei manchen Menschen für gesundheitliche Probleme sorgen. Er vermutet, dass die unhörbaren Schallpulse hinter unspezifischen Beschwerden wie Übelkeit, Tinnitus, Kopfschmerzen und Migräne-Attacken oder ein Druckgefühl stecken könnten. "Obwohl solche Symptome im Zusammenhang mit Ultraschall schon seit 40 Jahren berichtet werden, macht ihre unspezifische Natur es schwer, sie einer klinischen Ursache zuzuordnen", sagt Leighton. Ob und wie die unhörbar hohen Töne unserem Gehör oder unserer Gesundheit schaden, ist bisher aber noch völlig unklar (wie auch so manches andere, das heute ohne weitere Überprüfung eingesetzt wird). Zwar gibt es – sehr unterschiedliche – Vorschriften, um starke Ultraschallbelastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Diese sind jedoch schon einige Jahrzehnte alt (somit veraltet) und beziehen sich meist auf hohe Breitband-Frequenzen – sozusagen ein Ultraschall-Rauschen, wie der Forscher dazu erklärt.

Der durch die modernen Geräte erzeugte Schall-"Smog" aus schmalbandigen, spitzen Tönen, wird dagegen weder berücksichtigt noch sind die Folgen bisher näher untersucht. Bei vielen Geräten sei nicht einmal angegeben, welche Intensitäten an Ultraschall sie aussenden, kritisiert der Forscher die geltenden Vorschriften. Leighton rät daher dringend zu weiteren Untersuchungen zur Belastung durch den Ultraschall-Smog und die möglichen Auswirkungen auf körperliche und geistige Gesundheit.
Quelle: Proceedings of the Royal Society A, 2016; doi: 10.1098/rspa.2015.0624. U.a.
Link: http://rspa.royalsocietypublishing.org/content/472/2185/20150624
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Anm.: Wie im oberen Artikel bemerkt, können die meisten modernen Smartphone, Tablets, Laptops etc. auch die Frequenzbereiche über 20 KHz überwachen können. Denn viele dieser Geräte besitzen Mikrophone, die die Frequenzen oberhalb von 20 Kilohertz problemlos registrieren können. Daher können diese auch Informationen die auf die hohen, unhörbaren Tönen aufmoduliert sind erkennen und die aufgenommenen Informationen an einen Empfänger übermitteln. Das kann z.B. auch in der Werbung zur Anwendung kommen (siehe dazu auch den Beitrag: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2015/11/datenschutzer-warnen-gerate-wie-handy.html).

Genauso können die Ultraschalltöne auch in bestimmten Frequenzfolgen gesendet werden, bzw. Botschaften können aufmoduliert werden, die dann das Gehirn der in der Umgebung vorhanden Menschen direkt beeinflusst. So können bei mehr oder weniger empfänglichen Personen Übelkeit, Angst, Depressionen oder auch sogar Panik ausgelöst werden.  Die Ultraschalltöne können auch bestimmte Personengruppen (nervige Jugendliche) von bestimmten Orten und Plätzen vertreiben.

Experimentiert an diversen Ultraschallanwendungen
Siehe auch: "Ultraschallfolter" gegen Jugendliche
Nervige Jugendliche einfach per Knopfdruck verjagen. Ein kleiner Kasten aus Großbritannien sendet Gezirpe, das angeblich nur Jugendliche hören.

Das Gerät sieht aus wie eine Parklampe oder eine Gegensprechanlage. Die meisten Menschen werden den grauen Kasten gar nicht wahrnehmen. Zumindest nicht mit den Augen. Das Pipton-Gerät erzeugt ein Signal im Ultraschallbereich, das normalerweise nur junge Menschen bewusst hören können. Das Geräusch soll Jugendlichen so sehr auf die Nerven gehen, dass sie schnellstmöglich den Ort verlassen.

Warum nur junge Menschen? Mit dem Alter lässt das Gehör nach, so dass Menschen über 25 die hohen Töne aus dem Schallgerät meist nicht mehr hören können. Wer sie aber hören kann, wird von dem Gezirpe gequält. Das Gerät strahlt einen in einem bestimmten Rhythmus leicht pulsierender Ton im Frequenzbereich zwischen etwa 16 und 19 Kilohertz und mit einem Schalldruckpegel von bis zu 104 Dezibel aus. Aus einem Meter Entfernung zum Ohr kann dieser Druck so unangenehm wahrgenommen werden wie der Lärm eines Presslufthammers. Das Gerät erreicht bzw. "schützt" laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 20 Metern. Der Ton wirke nach fünf bis zehn Minuten Beschallung "extrem unangenehm" so der Geräte Anbieter.
Quelle: Zeitschrift Spiegel (2008)

Der Erfinder, ein Mann aus Wales, der damit Jugendliche verjagen wollte, verkaufte zwischen 2007 und 2008 das Gerät schon 3500 Mal.
Seit erscheinen des Berichtes 2008 über den "Ultraschall-Jugendschreck-Generator" ist schon einige Zeit verstrichen. Neue Entwicklungen wurden im Bereich der Personenbeschallung vorangetrieben, ganz besonders von Militär- und Geheimdienststellen.

Genauso wurden in der Zwischenzeit auch Mikrowellenwaffen gegen Demonstranten entwickelt die uns nichts Gutes erahnen lassen. Denn diese Waffen heizen Protestbewegungen so richtig ein: Direktlink (inkl. Video) 
Bildquellen: T. Leighton, von IPN bearbeitet und IPN-Bildwerk