Montag, 5. September 2016

Warum Menschen immer an Bekanntem festhalten wollen

Festhalten am Status quo
Psychologen ergründen, warum der Mensch Diktaturen, schlechte Politiker bzw. Parteien und schlechte Beziehungen erduldet.
Wieso lassen sich ganze Nationen jahrzehntelang von einer Diktatur oder Politikern unterdrücken? Warum trennen sich viele Menschen nicht von einem untreuen oder gewalttätigen Partner? 

Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
Zitat: Albert Einstein

Wir sehen lieber weg, als uns zu ändern!
Amerikanische Wissenschaftler präsentieren nun die Gründe, warum Menschen an einem Status quo festhalten oder ihn gar unterstützen, obwohl er miserabel und zum Scheitern verurteilt ist.

Viele Menschen rechtfertigen ein bestehendes System, auch wenn eigentlich ersichtlich ist, dass es falsch, ungerecht, korrupt oder einfach zum Scheitern verurteilt ist. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, haben die beiden Psychologen Aaron Kay und Justin Friesen bereits bestehende Studien verglichen und ausgewertet und sie zu einem einheitlichen Bild zusammengefasst. Dabei kristallisierten sich vier Beweggründe für das unverständliche Verhalten heraus.

Zuerst kommt die Familie
Wird ein Familienmitglied von einem Fremden kritisiert oder gar angegriffen, neigen wir dazu, uns auf die Seite unseres Verwandten zu stellen. Auch, wenn wir nicht alle seine Eigenschaften richtig finden. Genauso verhält es sich mit der Haltung eines politischen Systems in Krisenzeiten: So waren beispielsweise die Amerikaner Präsident George W. Bush vor dem 11. September 2001 nicht besonders zugetan. Nach den Terroranschlägen auf die Twin Towers aber standen sie auf einmal geschlossen hinter ihm – laut den Wissenschaftlern kam das, weil aufgrund der Geschehnisse eine Suche nach Halt (durch die Politik) entstand. Die Bevölkerung suchte also Bestätigung in ihrem bestehenden System, um es verteidigen zu können, um sich so sicher zu fühlen. ...


Auch bei Ungerechtigkeit sind wir zumeist System-Abhängigkeit
Je stärker uns die Vorgaben eines Systems betreffen, desto weniger neigen wir dazu, uns gegen dessen Ungerechtigkeiten zu wehren. Dieser Zusammenhang geht den Forschern zufolge aus mehreren Studien hervor. So hat beispielsweise eine Befragung unter Studenten gezeigt, dass sie ungerechte Regelungen ihrer eigenen Universität, beispielsweise zur Vergabe von Wohnheimplätzen, eher versuchen zu rechtfertigen, anstatt sich gegen sie zu wehren. Gegen Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem dagegen zeigten sie eine größere Bereitschaft zum Aufstand. Obwohl dieser Bereich die jungen Erwachsenen nur in wenigen Fällen direkt betraf. Bei vielen Gesetzen mit all ihren Härtefällen sieht man das auch sehr deutlich.

Erschwernisse des Lebens positiv bewertet.
Hier steht der Glaube, nicht ausbrechen zu können im Vordergrund
Die Angst vor dem Verlust eines Partners, Freundes oder der Familie halten viele Menschen davon ab, aus sozialen Gruppen auszubrechen. Einige Studien haben gezeigt, dass dieser Aspekt auch beim politischen System eine Rolle spielen kann: Das konnte eine Forschergruppe durch die Befragung von Probanden belegen. Der einen Gruppe erzählten sie, dass es ab sofort sehr viel leichter sei, auszuwandern, der anderen Gruppe, es sei ab sofort deutlich schwieriger. Anschließend sollten die Probanden ihr eigenes politisches System bewerten. Diejenigen, die Auswandern für schwierig hielten, bewerteten es deutlich positiver als diejenigen, die kaum Hürden sahen, ihre Zelte in ein anderes Land zu verlagern. Wenn wir also glauben, nicht entfliehen zu können, reden wir uns unser System wenigstens schön.

Unfreiheit gegen Selbstbestimmung
Nach verschiedenen Forschungsergebnissen streben vor allem Bürger westlich geprägter Länder dazu, ihr Leben im gewissen Rahmen selbst zu bestimmen. Ist dieses Gefühl selbst bestimmen zu können nicht gegeben, da der bestimmte Staat beispielsweise weitreichende Gesetze erlässt, bewerten die Menschen diese Gesetze aber unerklärlicher Weise als positiv.

Hintergrund: Auf diese Weise überzeugen sie sich selbst, dass alles wie es ist so seine Richtigkeit hat. Dementsprechend negativ werden Änderungen wahrgenommen. Laut weiteren Studien ist der gleiche Effekt in Bezug auf einzelne Führungspersonen (Politiker, Parteiführer, Manager, Firmenleiter etc.), aber auch auf Produkte zu beobachten.

Insgesamt kommen die beiden US-Forscher zu dem bemerkenswerten Schluss, dass der "NORMALE MENSCH" eher dazu neigt, bestehende Systeme immer weiter zu unterstützen, anstatt sich für einen Wandel einzusetzen. Mindestens lässt man alles geschehen ...

Welche Situationen aber zu einem Umdenken – wie beispielsweise vor nicht all zu langer Zeit im arabischen Raum – führen, sei noch nicht ausreichend erforscht. Deshalb wollen sich die Psychologen künftig den Gründen, die soziale Veränderungen anstoßen und beschleunigen widmen.
Quelle: Aaron Kay und Justin Friesen (Duke University, University of Waterloo): Psychological Science, doi: -10.1177/0963721411422059//
LINK: http://cdp.sagepub.com/content/20/6/360
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Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. 
Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
Zitat: Georg Christoph Lichtenberg


Unsere Forschungen und Gehirnmessungen zeigten:
Je mehr ein Mensch von seinen alten Reptiliengehirn dominiert wird, umso mehr neigt er dazu altes, auch wenn es sehr schlecht ist und sogar wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt ist beizubehalten, zu ertragen, ja sogar fast zu lieben. Tief im inneren möchte der Reptiliengehirn-Typ keine Änderungen, er möchte auch keine all zu großen Freiheiten. Er lässt sich leicht unterdrücken und bevormunden. Für diesen Menschentyp entwickeln Politiker immer mehr Gesetze und Regeln die befolgt werden müssen. Jedes kleinste Detail wird ihnen vorgeschrieben. (Dient alles nur zum Schutz der Bevölkerung). Alles wird überwacht, das findet der Reptilienhirntyp gut, das bringt im die Illusion der Sicherheit (die keine ist). Er lebt deshalb gerne in einen Überwachungsstaat. "Man schaut auf ihn!"
Da aber ein großer Teil der Bevölkerung eines Landes in den meisten Phasen ihres Lebens mehr ihr Reptiliengehirn aktiviert haben als ihr Frontalgehirn braucht man sich über obige Studienergebnisse nicht zu wundern. Nur wenige wollen etwas ändern, sie bringen nicht die dazu nötige Energie auf. Sie wissen nicht wie man aus der Diktatur des alten Reptiliengehirns entfliehen kann. Eine gute und schnelle Möglichkeit innere Freiheit zu erlangen ist das Theta-X Programm. Nur wer die innere Freiheit erlangt möchte auch eine ausreichend große äußere Freiheit erlangen. Alle anderen bleiben im Zustand der Unfreiheit stecken.
Mehr zum Theta-X Programm.
Quelle: IPN-Forschung/Eggetsberger-Net
Bildquellen: pixabay-com, Eggetsberger, Fotolia

>>> Lesen Sie weiter ... Viele (80%) ziehen die Geborgenheit des Unwissens vor!
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2012/10/80-prozent-der-menschen-oder-mehr.html