Montag, 5. Dezember 2016

Ersatz von Antidepressiva durch Computerspiele

Oft werden Computerspiele verteufelt. Neue Forschungen zeigen aber, dass Computerspiele auch unsere psychische Gesundheit und geistige Leistungsfähigkeit verbessern können!
Forschung: Computerspiele, die die grauen Zellen anregen, sind womöglich genauso wirksam gegen schwere Altersdepression wie Medikamente - oder sogar noch effizienter. Das ergab eine neue Untersuchung, die im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler untersuchten eine Gruppe von 60- bis 89-Jährigen, bei denen Antidepressiva nicht geholfen hatten.


Schon nach 4 Wochen zeigte sich die positive Wirkung! 
Nachdem sie vier Wochen lang Computerspiele gespielt hatten, welche die geistige Fitness steigern sollen, lebten die Senioren merklich auf.

Eigene Spiele wurden extra für ein entsprechendes Gehirntraining entwickelt.
Die Computerprogramme waren entwickelt worden, um eine Theorie zu testen, der zufolge das alternde Gehirn durch intensive Praxis regeneriert werden kann, indem verlorene Lern- und Gedächtnisfunktionen wiedergefunden und Entscheidungsprozesse verbessert werden - was wiederum Depressionen lindern kann. Vorherige Studien hatten ergeben, dass eine Minderung intellektueller Fähigkeiten auch dazu führt, dass Antidepressiva nicht so gut wirken. Forscher aus den USA und China ließen nun elf Menschen ein vierwöchiges Computer-Trainingsprogramm durchlaufen. Sie testeten danach die Verbesserungen bei intellektuellen Fähigkeiten und Depressionen. Sie verglichen die Testpersonen mit einer Gruppe von 33 älteren Menschen aus einer anderen Studie, denen das Antidepressivum Escitalopram  gegeben worden war.

Die Spiele sind genauso wirksam wie Medikamente
Den Ergebnissen zufolge war die Computertherapie genauso wirksam gegen Depressionen wie das Medikament Escitalopram - "aber innerhalb von vier Wochen statt zwölf", schrieben die Autoren der Studie. 72 Prozent hätten sogar eine volle Rückbildung ihrer Depression gehabt, hob Ko-Autorin Sarah Morimoto vom Institut für Geriatrische Psychiatrie in New York hervor.
Zudem seien durch das Computertraining Entscheidungsfunktionen des Gehirns stärker verbessert worden als durch das Medikament. Die Wissenschaftler räumten allerdings ein, dass unter anderem aufgrund der kleinen Gruppe von Testpersonen die Ergebnisse weiter überprüft werden müssten.
Quelle: Fachmagazin "Nature Communications"