Samstag, 11. Februar 2017

Griechenland versinkt schon wieder im Schuldenchaos - kommt es diesmal zum "Grexit"?

Kurz notiert!
Während die Welt gebannt auf die USA und Trump blickt, der Brexit über der EU-Gemeinschaft schwebt, Italiens Banken massive Probleme haben und die nahenden Wahlen in Frankreich nur wenig Gutes verheißen, bahnt sich in Griechenland die nächste, ungebremste Finanzkatastrophe an. 

Alle Jahre wieder meldet Griechenland -weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit- massive Finanz-Probleme an. Das Sorgenkind Nummer 1 der Eurozone hat trotz vieler Finanzspritzen mehr Probleme als je zuvor. Nach all den Rettungsschirmen, Finanzspritzen und Hilfszahlungen beginnt hinter verschlossenen Türen die nächste Debatte über einen möglichen "Grexit". Auch über einen Schuldenerlass wird wieder laut diskutiert. Ein Schuldenerlass für Griechenland kommt aber vor allem für den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nicht in Frage (obwohl ja jeder Politiker und Finanzexperte heute weiß dass das "geborgte" Geld schon lange endgültig verloren ist).

Die Finanzlage Griechenlands ist scheinbar aussichtslos - das jedenfalls empfinden die leidgeprüften Griechen so. Der griechische Staatshaushalt der trotz bzw. gerade wegen der erzwungenen, unzähligen Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre nicht auf die Beine kommt, spricht eine klare Sprache. Den Griechen geht es schlechter denn je, die Renten haben sich in den letzten Jahren glatt halbiert, kaum einer hat noch eine richtige Arbeit, die Gehälter liegen in den meisten Fällen unter 500 Euro brutto, Steuern, Abgaben und natürlich auch die Preise steigen hingegen im Monatstakt. Die Lage der einfachen Bevölkerung scheint aussichtslos. ...

Wie geht es nun weiter? In den kommenden Wochen dürfte es vor allem darum gehen, mit dem IWF einen Kompromiss zu finden, heißt es in Brüssel. Auch die Euro-Finanzminister dürften sich beim Treffen am 20. Februar darüber die Köpfe zerbrechen. Denn im Sommer 2017 stehen für Griechenland wieder Rückzahlungen in Milliardenhöhe an, niemand weiß woher das Geld für die Rückzahlung kommen soll.

Die EU-Bürger müssen wieder zahlen. Was schon jetzt ganz sicher ist, die EU muss Griechenland wieder "weiterhelfen", besser gesagt die EU-Bürger werden das Griechenland-Experiment wieder sehr teuer bezahlen müssen, noch teurer als je zuvor. Das gesamte Euro-Experiment zeigt immer mehr seine Schwachstellen, neben Griechenland sind in Zukunft wahrscheinlich auch aus Italien und Frankreich massive finanzielle Probleme zu erwarten. Doch was zuletzt stirbt, ist immer die Hoffnung - und etwas Hoffnung bleibt.
Bildquelle: pixabay


 Obwohl Griechenland wieder einmal die Pleite droht
Athen gibt Milliarden Euro für Kampfjets aus (dafür gibt es immer Geld!)
Obwohl in Griechenland erneut eine Diskussion über eine Rückkehr zur Drachme ausgebrochen ist (siehe Bericht oben), dem Land ohne weitere finanzielle Hilfe der EU erneut die Staatspleite droht, die Menschen unter der harten Sparpolitik leiden und die Arbeitslosigkeit bei gut 23 Prozent liegt, hat die Regierung in Athen beschlossen Millionen Euro für Kampfjets auszugeben. Laut Angaben der "Bild-Zeitung" geht es dabei unter anderem um 1,2 Milliarden Euro für F-16-Kampfjets.
Quelle: Kronezeitung, inkl. Video (vom 09.02.2017)

Link: http://www.krone.at/videos/athen-gibt-milliarden-euro-fuer-kampfjets-aus-obwohl-pleite-droht-video-553177



UPDATE 11.02.2017, 15:40 Uhr
Griechischer Ministerpräsident Tsipras
"Schäuble spielt mit dem Feuer"
Im Sommer 2017 muss Griechenland sieben Milliarden Euro zurückzahlen und braucht dafür aber neue Kredite. Premier Tsipras wehrt sich nun gegen Vorwürfe aus Deutschland - die Kanzlerin solle ihren Finanzminister zur Ordnung rufen so Tsipras.

Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat den Internationalen Währungsfonds IWF und den deutschen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gewarnt, in der griechischen Schuldenkrise nicht länger "mit dem Feuer zu spielen". ...
Lesen Sie weiter ... Link: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/alexis-tsipras-griechenlands-premier-attackiert-wolfgang-schaeuble-a-1134148.html