Mittwoch, 14. Juni 2017

Neue Funde beweisen: Das Menschengeschlecht ist viel älter als bisher angenommen

Kurz bereichtet!
Forscher stießen vor kurzen auf Knochen, die 300.000 Jahre alt und unserer Spezies dem Homo sapiens zuzurechnen sind. 

Die neuen Funde übertreffen die bislang ältesten Funde um 100.000 Jahre. 
"Unsere Ergebnisse ziehen viele Annahmen zum frühen Homo sapiens in Zweifel", sagte Jean-Jacques Hublin bei einer Telefonkonferenz. Was der Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und seine Kollegen tags darauf in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" vorlegten, ist tatsächlich eine Sensation: Sie haben bei Ausgrabungen in Marokko (nahe Marrakesch) Homo sapiens-Knochen und etliche Steinwerkzeuge entdeckt, die rund 300.000 Jahre alt sind und damit die ältesten bekannten Fossilien unserer Spezies darstellen (Anm.: Natürlich können im Laufe der Zeit noch ältere Funde gemacht werden und die Fundorte können wieder auf einen anderen Ursprungsort des Homo-sapiens hinweisen).


Und wieder muss die Geschichte vom Menschen und seinem Ursprung umgeschrieben werden. 
Die bislang ältesten je gefundenen Überreste früher moderner Menschen stammen aus Äthiopien und werden auf rund 200.000 Jahre datiert. In den vergangenen beiden Jahrzehnten herrschte unter Anthropologen weitgehender Konsens darüber, dass die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte unserer Art in dieser Region ihren Anfang nahm. Jetzt rechnen die Forscher auch ein etwa 260.000 Jahre altes Schädelfragment aus Florisbad in Südafrika ebenfalls dem Homo sapiens zu.
Das zeigt auch, was von so manchen wissenschaftlichen Annahmen zu halten ist: Nix ist fix! 

So ist die Frage, woher wir kommen auch mit diesem Fund noch lange nicht beantwortet. Es ist nur ein weiteres Puzzleteil. Wichtiger als alles andere, scheint wohl die Erkenntnis über unsere Unwissenheit! Unser „Wissen“ ist immer nur so lange gültig, bis es durch neue Erkenntnisse abgelöst wird. In diesem Fall lagen wir so weit von dem entfernt, was wir zu wissen glaubten, dass es unsere wissenschaftliche Arroganz mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt.
Video ©: Philipp Gunz, MPI EVA Leipzig
Quellen: Nature, Youtube, u.a.
Link: https://www.nature.com/nature/journal/v546/n7657/full/nature22336.html
Link: https://www.nature.com/nature/journal/v546/n7657/full/nature22335.html