Freitag, 24. November 2017

Österreichische Apotheken haben Gesichtsscanner installiert, die an die Kunden angepasste Werbung anzeigen sollen (Big Brother auch in den Apotheken)

Zwei österreichische Apotheken haben Gesichtsscanner installiert, die an die Kunden angepasste Werbung anzeigen sollen. Die Technologie wurde von Bayer entwickelt.

Die Linzer Schutzengel-Apotheke hat einen Gesichtsscanner der Firma Bayer installiert, der auf Alter und Geschlecht der Kunden angepasste Werbung anzeigt. Darauf machte ORF-Journalist Patrick Gruska per Tweet aufmerksam.

Die Apotheke platzierte am Eingang einen längeren Brief (siehe Bild ganz unten), in dem der Einsatz des Gesichtsscanners erklärt wird. Demnach handle es sich um ein „Point of Sales-Konzept“ der Firma Bayer Österreich.


Eine Mitarbeiterin der Apotheke erklärt auf Anfrage, dass über eine Kamera Geschlecht und Altersspanne der Kunden erfasst und auf einem großen Display passende Werbung angezeigt wird: „Ein älterer Kunde bekommt dann vielleicht Werbung für Supradyn 50+ zu sehen.“ ...
Einzelunternehmer wie Apotheken etc. wollen Facebook, WhatsApp etc. in nichts nachstehen, sie sammeln Daten, Bilder um auch einen Teil des Werbekuchens zu erhalten. Die Privatsphäre der Kunden steht dabei NICHT im Vordergrund.

Die Daten (Bilder und Analysen) werden -wenigstens derzeit- nur lokal verarbeitet
Geht es nach den österreichischen Innenminister Sobotka so werden private Videoüberwachung vernetzen.

Die Aufnahmen werden also derzeit laut Apotheke „nur temporär aufgezeichnet bzw. gespeichert und keinesfalls weitergegeben“, heißt es in der Ankündigung. Die Daten werden zudem nur lokal verarbeitet. Laut der Schutzengel-Apotheke (ein Schutzengel sieht alles weiß alles ;-) ) habe man den Gesichtsscanner erst am Mittwochmachmittag 22. 11. 2017  erhalten. Man sei eine von zwei Apotheken in Österreich, die am Pilotversuch teilnehmen. Bislang hätten sich noch keine Kunden über die Installation beschwert. Eine Anfrage der Zeitung Österreich bei der Fa. Bayer  blieb bislang unbeantwortet(!).

Diese Technologie ist leider im Kommen!
Vor allem in den USA und Großbritannien sind die Gesichtsscanner im Einsatz. Dann wird es in Österreich, Deutschland und in der Schweiz nicht mehr lange dauern, bis die totale Kundenüberwachung los geht. In Kombination mir RFID/NFC-Chips in den Waren kann man die Kunden dann gut einschätzen. Man kennt die Vorlieben und die Zahlungsfähigkeit der Kunden. Kommen dann noch die Daten der Kreditkartenzahlung dazu, ist ein schönes, komplettes Profil des Käufers erstellt. 


In Großbritannien setzen vor allem Modegeschäfte auf derartige Technologien, hierzulande sind Gesichtsscanner noch eher selten. Ursprünglich wurde Gesichtserkennung in Geschäften eingesetzt, um wiederkehrende Ladendiebe schneller zu erkennen, mittlerweile werden damit neben demografischen Daten auch Besucherströme und Aufmerksamkeitsspannen aufgezeichnet. Was wirklich mit den Daten und Bildern geschieht, wie sie weiterverarbeitet werden hängt immer vom Geschäftsbesitzer ab.

Auch in einigen Hotels werden schon heute Prominente und zahlungskräftige Kunden mit Gesichtsscannern schneller erkannt. Ein Reddit-Nutzer ertappte zudem vor einigen Monaten eine Pizzeria in Oslo, die gezielt Männern Angebote für Pizza und Frauen Werbung für Salat anzeigte. Und wen wundert es, auch Kirchen (es gibt eine eigene Gesichtserkennung-Software für Kirchen), Moscheen etc. setzen auf Gesichtserkennung.
Anm.: Wir bewegen uns langsam aber sicher in traurige Zeiten hinein :-( !  Quelle ©: K u r i e r/f u t u r e z o n e, u. a. 
Bildquellen ©: PatrickGruska/Twitter