Sonntag, 7. Oktober 2018

Die EU will gefährliche Transfette in Lebensmitteln drastisch reduzieren

WHO - EU: Die EU-Kommission plant eine Begrenzung auf maximal zwei Prozent. Die WHO hat dazu aufgerufen, gesättigte Fettsäuren aus Lebensmitteln überhaupt zu verbannen.

Um Herzkrankheiten einzudämmen, will die EU-Kommission nun doch die Menge künstlicher Transfette in Lebensmitteln strikt begrenzen. Sie sollen künftig nicht mehr als zwei Prozent der enthaltenen Fette ausmachen. Dies geht aus einem Entwurf hervor, den Brüssel am Donnerstag (04.10.2018) veröffentlichte.

Dabei geht es um gesättigte Fettsäuren, die -nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen- den Gehalt schädlichen Cholesterins im Blut erhöhen und somit das Risiko von Herzkrankheiten steigern können. Die EU-Kommission verweist darauf, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit schon 2009 riet, die Aufnahme von Transfetten so gering wie möglich zu halten.

Im Mai 2018 hat die Weltgesundheitsorganisation dazu aufgerufen, künstliche Transfette aus Lebensmitteln (endlich) zu verbannen(!). Transfette entstehen bei der chemischen Härtung von Pflanzenölen und werden unter anderem genutzt, um Lebensmittel haltbarer zu machen. Auf diese künstlichen Transfette zielt auch die Kommission mit der geplanten Vorschrift. ...

Schutz der Verbraucher

Der europäische Verbraucherverband BEUC begrüßte die Ankündigung. Verbraucherschützer hätten sich schon lange dafür eingesetzt, dass nicht mehr als zwei Gramm Transfette auf 100 Gramm Fett in Lebensmitteln enthalten sein dürften. Ein solcher Grenzwert habe sich in Dänemark über 15 Jahre als erfolgreich erwiesen. Vor allem in östlichen EU-Ländern lägen die Werte aber oft höher. BEUC kritisierte, dass die EU-Kommission der Industrie eine Übergangsphase bis 2021 gewähren wolle. Das Gesetzgebungsverfahren ist aber ohnehin erst am Anfang.

Nicht bestechlich?
Die negativen Wirkungen durch ungeeignete Fette sollten nicht unterschätzt werden. Besonders negativ fallen dabei gehärtete Öle und Transfettsäuren auf. Auch wenn die Nahrung auf den ersten Blick überaus appetitlich aussieht, lauern hier Gefahren, die nicht unterschätzt werden dürfen. Der Verzehr gehärteter Fette oder Öle bringt hohe gesundheitliche Risiken mit sich.

Gehärtetes Fett wurde uns als Fortschritt verkauft
Dabei sollte es ein Fortschritt werden, als vor gut 100 Jahren die Chemiker die Fetthärtung erfunden hatten. Diese Entdeckung machte es möglich, dass aus flüssigen Pflanzenölen Fette gemacht wurden, die streichfähig waren und sich somit idealerweise für die Küche eigneten. Hinzu kam die längere Haltbarkeit. Es begann gleichzeitig der Siegeszug der Margarine. Doch zunächst war man sich der schädlichen Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen nicht bewusst.

Anm.: Nicht immer entscheidet sich die EU-Politik für mehr Gesundheit ... denkt man z.B. an Glyphosat das von der WHO als wahrscheinlich Krebserregend eingestuft wurde. Doch zumeist scheint es so, das Geld vor Gesundheit und Schutz der Verbraucher steht - wie im Falle der Zulassungsbewilligung von Glyphosat und auch so mancher umstrittenen Handels-Vereinbahrungen - die ausschließlich zum Wohle der Großkonzerne beschlossen wurden.

Quelle: Div. Pressemeldungen
Bildquellen: pixabay