Freitag, 29. März 2019

Durch Neurostimulation (Whispern) lässt sich das mathematische Können eines Menschen sofort verbessern.

Was gestern noch als Wunder galt...
... Rechnenprobleme, mathematisches Versagen einfach wegstimulieren.

Transkranielle Gleichstromstimulation (kurz tDCS) Ultra schwache Stimulation mittels Gleichströme können bei Mathematikproblemen (Rechenschwäche) helfen: Durch die ultra schwache elektrische Stimulation (mittels Elektroden die auf der Kopfhaut aufliegen) einer bestimmten Hirnregion lässt sich das mathematische Können eines Menschen verbessern.
Bildquelle: IPN-Forschung

Das haben britische Forscher in Versuchen mit Freiwilligen herausgefunden.
Der Effekt hält bis zu sechs Monate lang an. (Nach neuesten Versuche sogar über 3 Jahre.) Andere kognitive Fähigkeiten werden den Wissenschaftlern zufolge durch die Stromstöße nicht beeinträchtigt. Die Studienresultate sollen allerdings nicht nur in erster Linie einer Verbesserung der mathematischen Leistungen normal begabter Menschen dienen. Vielmehr könnten sie in Zukunft beispielsweise zur Behandlung der auch als Rechenschwäche bekannten Dyskalkulie beitragen, berichten Roi Cohen Kadosh und seine Kollegen vom University College London im Fachmagazin "Current Biology".
Die "elektrische Stimulation würde höchstwahrscheinlich niemanden zu einem totalen Albert Einstein machen. Aber sie könnte möglicherweise einigen Leuten helfen, besser mit Mathematik zurechtzukommen", erläutert Cohen Kadosh. Für ihre Studie benutzten die Forscher das Verfahren des transkraniellen Gleichstromtrainings (tDCS). ...

Anwendung: Bei der tDCS Methode wird über am Kopf (Kopfhaut) platzierte Elektroden ein schwacher Gleichstrom an das Gehirn angelegt, der die Aktivität der darunter liegenden Nervenzellen verändert.

Erfolgssystem: Eingesetzt wird das Verfahren bereits bei einigen neurologischen Erkrankungen, beispielsweise einem Schlaganfall, um die Gehirnfunktionen wieder zu verbessern.

Mathematik - Scheitellappen, mit Symbolen rechnen
In den Mathematik-Versuchen wirkte der Gleichstrom auf den Scheitellappen der Probanden ein, eine Region des Großhirns, die für das mathematische Verständnis entscheidend ist. Während die Versuchsteilnehmer die elektrische Stimulation erhielten, sollten sie eine Reihe "künstlicher" Nummern auswendig lernen. Dabei handelte es sich um Symbole, die jeweils für eine bestimmte Zahl standen. Im Anschluss an die Behandlung testeten die Wissenschaftler die Fähigkeit der Probanden, mit den Symbolen zu rechnen: Die Gleichstrombehandlung konnte die Leistungen der Versuchspersonen deutlich steigern.

Die Wissenschaftler planen in nächster Zeit, den Test an Personen zu wiederholen, die auch gravierende Probleme mit dem Rechnen haben. Wenn die Methode auch hier erfolgreich sei, habe das möglicherweise weitreichende Konsequenzen, hofft Cohen Kadosh. Denn mit einer Rechenschwäche könnten oft selbst alltägliche Aufgaben nicht gemeistert werden: Betroffene hätten zum Beispiel Probleme, das Wechselgeld im Supermarkt zu zählen. Außerdem seien häufig auch soziale und psychische Probleme wie Arbeitslosigkeit oder ein niedriges Selbstbewusstsein mit einer Rechenschwäche verknüpft.
Quelle: Fachmagazin "Current Biology".
Zusatztquelle: IPN-Forschung
LINK: Transkranielle Gleichstromstimulation (kurz tDCS) - Whisper Technologie
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Die tDCS-Technik (Whisper-Technologie) findet bei uns auch im Seminar Theta-X Anwendung.