Die Gehirne von Menschen, die sich selbst als wetterfühlig bezeichnen, reagieren auf herannahende Gewitterzonen anders als die von nicht wetterfühligen Personen.
Das stellten die Psychologen Anne Schienle und Rudolf Stark von der Universität Giessen durch die Messungen der Gehirnströme von 200 Versuchspersonen fest.
Die Psychologen setzten die Versuchspersonen künstlichen elektromagnetischen Impulsen aus. Diese nachgebildeten Impulse sind denjenigen nachgebildet, die bei Blitzentladungen in der Atmosphäre entstehen. Solche 'Sferics' dauern eine halbe Millisekunde und können von Meßgeräten über eine Entfernung von tausend Kilometern registriert werden.
Obwohl weder die wetterfühligen noch die nicht wetterfühligen Versuchspersonen die 'Sferics' bewußt wahrnehmen konnten, unterschieden sich ihre Gehirnströme: Alle Versuchspersonen zeigten eine veränderte Aktivität in den EEG Alpha- und Beta-Bändern. Andere Körperfunktionen - Blutdruck, Atmung und EKG - änderten sich nicht. Der Effekt hielt auch noch an, nachdem die Pulse abgeschaltet wurden - bei den Wetterfühligen länger als bei den anderen.
Da die Versuchspersonen die Impulse jedoch nicht bewusst erkennen konnten und auch Migräne-Patienten nicht häufiger unter Anfällen litten als sonst, ist allerdings unklar, wie die Wetterfühligkeit mit den 'Sferics' zusammenhängt. Eine weitere Studie untersucht jetzt, ob Migräneanfälle bei einer erhöhten natürliche Sfericsaktivität häufiger auftreten.
Quelle: Ute Kehse, Universität Giessen, -8.4.1998B-
Infos zu Sferics: http://de.wikipedia.org/wiki/Sferics