Ein NOCEBO-Effekt
Nicht das Quecksilber im Körper, sondern mehr die Psyche bestimmt, ob ein Mensch durch Amalgam-Füllungen in den Zähnen Beschwerden spürt. Dies glauben Psychologen und Mediziner der Universität Heidelberg nach Abschluss einer gemeinsamen Studie. Die Psychologen hatten für einen ersten Überblick 1000 Menschen aus dem Raum Mannheim in einem sogenannten Umweltfragebogen ihre Einstellungen und Ängste schildern lassen.
Fast ein Viertel der Befragten meinte, Amalgam schädige ihre Gesundheit stark. 38 Prozent gaben dagegen an, die Zahnfüllung bedrohe ihre Gesundheit überhaupt nicht. Aufbauend auf diese Ergebnisse untersuchten die Forscher 40 sogenannte Amalgam-Patienten einer Zahnklinik und 40 Nicht-Patienten. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass weder die Konzentration von Quecksilber im Speichel, im Blut oder im Urin, noch die Zahl der Amalgam-Füllungen die körperlichen Beschwerden der Patienten erklären konnten.
Stattdessen diagnostizierten sie depressive und somatoforme Symptome.
Das heißt, die Patienten hatten körperliche Beschwerden, die nicht auf körperliche Ursachen zurückgingen. Wenn die Betroffenen nicht in den Medien von der Schädlichkeit des Amalgams gehört hätten, hätten sie sich einen anderen Grund für ihre Beschwerden gesucht, meinen die Forscher. Die Details ihrer Studie werden auf einem Psychologen-Kongress in Dresden vorstellen.(Dabei ist es nicht unbedingt um eine schädliche Wirkung des Amalgams gegangen, sondern alleine um die psychische Wirkung - den Nocebo-Effekt, der genügt schon um starke körperliche Beschwerden hervorzurufen!)
Quelle: Technische Universität Dresden