Donnerstag, 8. März 2012

Gehirnströme "hörbar" gemacht - Das Experiment - der Superlügendetektor

(Dann sind auch die Gedanken nicht mehr frei!)

Forschern gelingt eine erste Teilrekonstruktion von Wörtern, die Probanden gehört haben
Im Forschungszentrum Berkeley - wurde es erstmals möglich, Wörter hörbar zu machen, an die man nur denkt!
Belauschte Gedanken?
Für Menschen, die beispielsweise nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen können, wäre dies ein Segen. (Für anders gesinnte in politisch unfreien Ländern eher eine Horrorvision!)

Ein Team aus Hirnchirurgen und Neurowissenschaftern um Brian Pasley von der Universität von Kalifornien in Berkeley berichtet nun im Journal "PLoS Biology" über Tests mit 15 Patienten, bei denen derartiges ansatzweise gelungen ist.

Für die Studie wurden Patienten untersucht, die sich wegen schwerer Epilepsie oder eines Hirntumors operieren lassen mussten. Vor solchen Operationen wird den Patienten ein Netz von Elektroden direkt auf das Gehirn gesetzt, um herauszufinden, von wo die Krampfanfälle ausgehen, und wo operiert werden muss. Die Krämpfe zeigen sich durch elektrische Aktivitäten. Die Elektroden seien den Patienten einige Tage bis etwa eine Woche vor der Operation eingesetzt worden, sagte der Studienautor Pasley.

Trefferquote war schon bei den ersten Versuchen höher als es durch reinen Zufall möglich ist.
Die Forscher analysierten die Aktivität des Gehirns in einer bestimmten Region, die beim Hören eine wichtige Rolle spielt, während die Studienteilnehmer Stimmen lauschten. Teils wurden die Wörter - etwa "Jazz" oder "Deep" sowie auch frei erfundene Ausdrücke - von einer Frau auf Band gesprochen und den Patienten vorgespielt; zehn Patienten hörten isolierte Wörter, fünf Patienten ganze Sätze von Männern oder Frauen. Die Messergebnisse wurden anschließend in ein Programm eingespeist, das diese in Lautäußerungen einer Computerstimme umwandelte.

 Mit einer Treffsicherheit von durchschnittlich 20 bis 30 Prozent konnten Pasley und Kollegen die gehörten Worte auf diese Art rekonstruieren, so zum Beispiel auch die Anzahl der Silben. Es konnten "Sounds" erzeugt werden, die dem Original so ähnelten, dass die Forscher das Wort häufiger richtig erkennen konnten, als es der Zufall erlaubt hätte. Je mehr Elektroden auf dem Gehirn auflagen, desto besser war natürlich das Ergebnis. Allerdings gelang auch diese Teilrekonstruktion nur anhand von Hirnströmen, die beim Hören eines Wortes entstehen. Noch ist nicht geklärt, ob es dieselben Ströme sind, wenn ein Mensch einen Begriff nur von sich aus denkt, anstatt ihn akustisch wahrzunehmen. Die Forschungen gehen weiter ...
Quelle: Journal  - PLoS Biology,  Brian Pasley - Hirnchirurg und Neurowissenschaftern von der Universität, Kalifornien in Berkeley, USA.
Link - PLoS Biology: "Reconstructing Speech from Human Auditory Cortex": http://www.plosbiology.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pbio.1001251
PDF (13 Seiten): http://www.pce.at/PDF/GEDACHTE-WORTE-HOEREN.pdf