Lange Arbeitszeiten, Ängste, Internet und nächtliches Fernsehen bringen laut den Forschern immer mehr Menschen um den nächtlichen Schlaf. So schläft der Durchschnittsmensch heute jede Nacht etwa zwei Stunden weniger als noch vor 50 Jahren. Das kann sich laut mehreren Studien auf die Gesundheit niederschlagen und zum Beispiel Bluthochdruck und Herzprobleme verursachen. Die beiden Forscher wollten jetzt herausfinden, ob ein Mittagsschlaf einen Einfluss darauf hat, wie gut sich das Herz-Kreislauf-System nach Stress erholt. Dazu rekrutierten sie insgesamt 85 gesunde Probanden und teilten sie in zwei Gruppen: Während die Teilnehmer der einen Gruppe tagsüber für 60 Minuten ruhen konnten, mussten die anderen auf den Mittagsschlaf verzichten.
Vor dem Versuch befragten die Wissenschaftler alle Probanden zu ihren nächtlichen Schlafgewohnheiten und dazu, wie gut sie nachts schliefen. In dem Experiment selbst mussten die Teilnehmer dann Übungen absolvieren, die Stress verursachten. Dabei wurde sowohl der Blutdruck als auch der Puls der Probanden gemessen. Ergebnis der Untersuchung: Zwar stiegen Blutdruck und Puls in der Stressphase bei beiden Gruppen an. Doch diejenigen, die anschließend ein Nickerchen machten, hatten nach der Ruhephase einen deutlich niedrigeren Blutdruck als die Teilnehmer, die nicht geschlafen hatten. Demnach reichte ein Tagschlaf von 45 bis 60 Minuten aus, damit sich der Blutdruck nach dem Stress besser erholen kann, folgern die Forscher.
Um herauszufinden, wie der Tagschlaf genau die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems fördert, sind jetzt weitere Untersuchungen nötig, erklären die Forscher. Außerdem sei zu klären, ob ein Mittagsschläfchen als erholungsfördernde und vorbeugende Maßnahme bei Bluthochdruck empfohlen werden könne.
Quelle: Ryan Brindle und Sarah Conklin (Allegheny College, Pennsylvania): International Journal of Behavioral Medicine, doi: 10.1007/s12529-011-9150-0;
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