Mittwoch, 2. Mai 2012

Netze der Sucht im Gehirn - Alkohol, Nikotin, Drogen (Neurowissenschaft)


Lässt sich der Hang zu Suchtverhalten im Gehirn "ablesen"? Eine aktuelle Studie sagt ja.
Ihr zufolge fördern bestimmte neuronale Netzwerke bei Jugendlichen impulsives Verhalten und damit auch die Lust auf Experimente mit Alkohol und Zigaretten. Dies könnte erklären, warum manche Heranwachsende zu Suchtmitteln greifen, andere nicht.

Riskantes Verhalten - was war als erster da
Manche Jugendliche rauchen gerne eine Zigarette und trinken öfter das eine oder andere Glas Alkohol - trotz des Wissens um die möglichen gesundheitlichen Folgen eines langfristigen oder übermäßigen Konsums. Riskantes Verhalten zeigt sich aber nicht nur bei heranwachsenden Menschen. Auch jugendliche Säugetiere vieler Arten testen Grenzen aus. Diese Experimente haben auch Vorteile: Sie fördern spätere Unabhängigkeit.

Häufiger und übermäßiger Konsum diverser Drogen ist andererseits eine der Hauptursachen für viele vermeidbare Krankheiten im Erwachsenenalter. Wissenschaft und Gesellschaft sind daher seit Jahren auf der Suche nach den Ursachen des Substanzmissbrauchs. Dabei konnte man auch Unterschiede zwischen den Gehirnen süchtiger und anderer Menschen beobachten.

Doch die Frage um die neuronalen Prozesse der Sucht präsentiert sich als sog. Henne-Ei-Problem: Sind bestimmte Mechanismen im Gehirn der Auslöser oder sind sie die Folge des Drogenkonsums? Ersteres könnte der Fall sein, ergibt eine aktuelle Studie eines Teams um den Psychiater Robert Whelan von der Universität Vermont in Burlington.

Ein impulsives Verhalten
Die Forscher hatten von knapp 1.900 14-Jährigen Aufnahmen des Gehirns angefertigt. Die Bilder wurden mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) während einer Versuchsreihe aufgezeichnet: Die Buben und Mädchen wurden gebeten, bei einem Test einen Knopf zu drücken. In einigen Fällen mussten die Teenager die Bewegung in letzter Sekunde stoppen - Menschen mit guter Impulskontrolle gelingt dies besser. Die Forscher hatten zudem abgefragt, ob und welche Drogen die Jugendlichen bereits konsumiert hatten. Einbezogen wurden auch genetische Analysen.

Orbitofrontaler Cortex rot
Das Hauptergebnis der Studie: Man fand eine verminderte Aktivität in einem neuronalen Netzwerk, zu dem der Orbitofrontalen Cortex gehört, dieser ist assoziiert mit der Experimentierfreudigkeit bei Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen. Das Netzwerk funktioniere bei einigen Kindern nicht so gut wie bei anderen, das mache diese impulsiver, wird Whelan in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. Der Orbitofrontale Cortex, ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde, wird schon lange mit mangelnder Impulskontrolle (auch Agression) und Drogenmissbrauchsverhalten in Verbindung gebracht. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang.

Die entsprechenden Gehirnbereiche konnten den Studienautoren zufolge nur deswegen eindeutig identifiziert werden, weil man eine sehr große Gruppe an Jugendlichen erfasst hat. Bei kleineren Studien wären derartige Aussagen nicht möglich, weil die Plastizität des Gehirns und individuelle Unterschiede eindeutige Ergebnisse erschweren würden.

Was haben Drogenkonsum und Hyperaktivität gemeinsam
Mit der Studie wurde aber auch eine andere Frage zumindest teilweise geklärt: jene, wie Drogenkonsum und das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom ADHS miteinander zusammenhängen. Denn bisher konnte man beobachten, dass Jugendliche mit ADHS auch häufiger zu Alkohol tendieren.

Daher ging man davon aus, dass sowohl Sucht wie auch ADHS von den gleichen Netzen im Gehirn beeinflusst werden. Die aktuelle Studie zeigte jedoch, dass es unterschiedliche Netze sind und der Zusammenhang daher so einfach nicht ist.

Quelle - Studie: "Adolescent impulsivity phenotypes characterized by distinct brain networks"  "Nature Neuroscience". Die Studie ist Teil des EU-Projekts IMAGEN, das risikofreudiges Verhalten bei Jugendlichen untersucht. Dazu werden Daten von Jugendlichen aus Irland, Frankreich, England und Deutschland über Jahre erfasst und ausgewertet.

LINK: http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/full/nn.3092.html
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