Donnerstag, 30. August 2012

Blutgruppe und Völkerwanderung, woher kommen bestimmte Blutgruppen?

Gen-Analysen führen 30 000 Jahre zurück - Rekonstruktion von Völkerwanderungen.
Blut ist ein ganz besonderer Saft und mehr als nur Sauerstofftransporteur und Energiespender.
Im menschlichen Organismus speichert das Blut als biologisches Gedächtnis und Informationsträger solche Eigenschaften, die schon vor Jahrtausenden der Menschheit zu eigen waren. Durch serologische Untersuchungen werden so Geschichte, Linguistik und Herkunft erkennbar, also auch jene Völkerwanderungen nachvollziehbar, die vor Jahrtausenden die Welt in Bewegung hielten und verschiedene Völker miteinander vermischten.
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"Das Blut", so der baskische Prähistoriker Lahovray, "behält mehr als andere körperliche Eigenschaften die Spur vergangener Jahrhunderte und spiegelt die Kreuzungen wider, sogar die ältesten, deren organische Erinnerung jede ethnische Gruppe bewahrt, selbst wenn sie nur auf ein Dorf beschränkt war."

Bestätigt haben diese Erkenntnisse Untersuchungen in der Blutspende-Zentrale des Bayrischen Roten Kreuzes in Wiesentheid bei Würzburg. Dort wurde die Herkunft von einer Million Blutspendern per Computer erfasst und ausgewertet. Das Ergebnis: Die Blutgruppe 0 ist die älteste und dominiert noch heute bei den Überlebenden der europäischen Urbevölkerung, den Basken - einem Volk, das während der Völkerwanderungen in die Berge, in die Pyrenäen abgedrängt wurde. Urheimat der Blutgruppe A dagen ist Nordeuropa, die Gruppe B dominiert und in Australien, Amerika und Indien. Läßt sich so das Rätsel über die Herkunft der Basken lösen?

Das Gen für die Blutgruppe 0 hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im französischen Teil des Baskenlandes, dem Haute-Soule, und dort vorwiegend in der Region um Mauléon, wo die baskische Sprache noch am reinsten gesprochen wird. Zusammen ergeben alle sieben baskischen Provinzen einen 0-Wert von 75 Prozent. Ebenfalls über 70 Prozent ist dieser Wert noch in Südwestfrankreich (Aquitaine), in Galizien und Katalanien, im Cotentin (Bretagne) und in Bergen (Norwegen), also überall dort, wo Menschen am Atlantik und den angrenzenden Bergen leben.

Noch erstaunlicher: Menhire, Megalithen und Dolmen gibt es nur in jenen Gebieten, wo das Gen 0 mit hohem Prozentsatz vorkommt. Wurden sie von Basken, einem Berg- und Seefahrervolk, als Grabkammern und als Weihestätten für ihre Götter errichtet? Waren die sogar per Schiff bis nach Kreta, Korsika und Sardinien gekommen, wo ebenfalls die Blutgruppe 0 dominiert? Legenden in Irland behaupten, daß die ersten Druiden, die ins Land kamen, Basken gewesen sein sollen.

Tatsache ist: Im Baskenland dominiert eine sogenannte cromagnoide Bevölkerung, die sich ungefähr gegen Ende der Eiszeit bildete, als sich die Menschen vor dem steigenden Meeresspiegel auf die Berge retteten. Es war dies die Rasse der Cromagnons, jener Urmenschen, die sich vor etwa 30 000 Jahren in den tiefgelegenen Höhlen von Sentimamine, Ekain, Lascaux und Chauvet mit ihren Zeichnungen verewigten und sich später jeder Invasion und Aufteilung ebenso widersetzten wie der Verschmelzung mit anderen Völkern.

1868 wurden in einer Höhle bei Cro-Magnon Skeletteile dieses ersten Homo sapiens gefunden. Seine Blutgruppe entsprach der der heutigen Basken, die sich somit als Nachfahren dieses ursprünglichen Menschenschlages bezeichnen können. Ein Volk mit starkem Unabhängigkeits- und Überlebensdrang: Weder von Kelten noch Römern, Westgoten, Franken und Mauren ließen sie sich kolonialisieren, und auch heute noch verteidigen sie ihre Erde und ihre Sprache (Eskuara), die neben dem Hebräischen die älteste der Welt ist.
Bildquelle: Wikipedia