Übergewichtige Personen riskieren bei Stress, rascher einen Herzinfarkt!
Wer stark übergewichtig ist, sollte Stress vermeiden und sich genügend bewegen. Denn ansonsten schüttet das Fettgewebe vermehrt körpereigene Cannabinoide aus, die das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich erhöhen, wie ein Schweizer Wissenschaftler-Team im Fachblatt "JACC: Cardiovascular Imaging" berichtete. Die mit den psychoaktiven Substanzen der Cannabis-Pflanze verwandten körpereigenen Botenstoffe, die Endocannabinoide, beeinflussen im Gehirn Lern- und Bewegungsprozesse.
Forscher um Thomas Schindler, vom Universitätsspital Genf haben aufgezeigt, dass bei Übergewichtigen die Herzkranzgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Hauptrolle spielt dabei das Fettgewebe. Es setzt die Botenstoffe unter Stress vermehrt frei. Diese docken an den Wänden der Blutgefäße an, beschränken deren Elastizität und vermindern so den maximalen Blutfluss in den Herzmuskel. Dies gilt als Vorstufe zur koronaren Herzerkrankung, die zu Herzinfarkt oder sogar zum Herztod führen kann.
Für die Studie erhöhten die Forscher künstlich den Blutfluss bei 111normal- und übergewichtigen Teilnehmenden und maßen die Endocannabinoide im Blut. Das Ergebnis war, dass je höher der Body-Mass-Index der Personen war, also das auf die Körpergröße bezogene Gewicht, desto schlechter funktionierten die Gefäße und es fand sich mehr der Botenstoffe im Blut.
Mediziner raten zu regelmäßiger Bewegung
Ärzte raten deshalb, die Wirkungskette der Endocannabinoid-Freisetzung durch regelmäßige Bewegung zu unterbrechen. Außerdem biete der aufgedeckte Wirkmechanismus einen möglichen Ansatzpunkt für neue herzschützende Medikamente. Weil ungefähr 60 Prozent der Personen mit einer koronaren Herzerkrankung trotz optimaler präventiver Therapie schließlich einen Herzinfarkt erleiden, sind neue Medikamente dringend nötig", sagte Schindler.Bildquelle: pixabay