Freitag, 14. Dezember 2012

Die Finanzkrise belastet Frauen viel stärker als Männer


Nach neuen Berichten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der UN sind Frauen von der derzeitigen weltweiten Finanzkrise stärker betroffen. Die Forscher erklären in dem Bericht „Global Employment Trends for Women 2012“, dass die Kluft zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt durch die Krise noch größer geworden ist.

Die positive Entwicklung ist rückläufig 
Während sich die Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2007 kontinuierlich verkleinert hatten (Beschäftigungsrate als auch Arbeitslosenquote) wurde dieser positive Trend mit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise spürbar umgekehrt. Besonders in den westlichen Industriestaaten bemerken die Forscher den Negativtrend. Während die durchschnittliche Arbeitslosenquote von Frauen zwischen 2002 und 2007 bei 5,8 Prozent und von Männer 5,3 Prozent lag, sei im Jahre 2012 deutlich eine Trendwende erkennbar, heißt es in dem Bericht. Die aktuelle Erwerbslosenquote bei Frauen beträgt 6,4 Prozent gegenüber 5,7 Prozent bei den Männern.

Die Beschäftigungszahlen stiegen vor der Krise an
Im Verhältnis zu den Männern stieg die Beschäftigung der Frauen vor der Krise pro Jahr um 1,8 Prozent, bei den Männer um 1,6 Prozent. Zwischenzeitlich sank der Anstieg auf 0,1 Prozent ab und liegt deutlich unter dem Beschäftigungszuwachs bei den Männern.
Der Frauenanteil in der Teilzeitbeschäftigung liegt deutlich höher, aufgrund von häuslicher Pflege oder Kinderbetreuung müssten Frauen häufiger aus dem Berufsleben ausscheiden als Männer und eine ausreichende Kinderbetreuung sei immer noch nicht gewährleistet, erklärt der Report.

Jugend
Ebenso haben in der Wirtschaftskrise junge Arbeitnehmer Probleme. In einigen Ländern (z.B. Spanien) sind fast die Hälfte der jungen Arbeitswilligen ohne Arbeit, Tendenz steigen. Gerade in diesem Bereich können sich auch leicht Unmut und Unruhen entwickeln.