Kurz notiert
USA - Amoklauf von Newtown als Verkaufsargument für Waffenhändler
In Amerika steigen nach dem Amoklauf von Newtown die Waffenkäufe sehr stark an (20 Kinder starben bei diesem Amoklauf). Die beim Erwerb in den USA vorgeschriebene Überprüfung lässt sich oft sogar ganz einfach telefonisch regeln und das dauert dann nur wenige Minuten. Nach einem positiven Bescheid können die Kunden ihre neuen Waffen mit unbegrenzter Menge an Munition sofort mitnehmen. Abgelehnt werden dürfen laut Gesetz nur von der Polizei gesuchte Flüchtlinge, Kriminelle und psychisch Kranke.
Die anhaltende Diskussion über (eventuell mögliche) strengere Waffengesetze nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Newtown, Connecticut, hat offenbar zu einem drastischen Anstieg der Waffenkäufe in den USA geführt. Diesen Trend sieht man in den USA immer dann, wenn über ein strengeres Waffengesetze diskutiert wird.
Nach aktuellen Zahlen der US-Bundespolizei FBI sind die in allen Bundesstaaten gesetzlich vorgeschriebenen Waffen-Zulassungsprüfungen auf ein Rekordniveau gestiegen.
Die US-Amerikaner rüsteten auch privat kräftig auf.
Insgesamt zählte die Behörde (bis jetzt schon) 2,8 Millionen Überprüfungen, das ist ein Anstieg von fast 50% im Vergleich zum Dezember 2011.
Frohe Weihnachten: Der Monat Dezember gilt wegen Weihnachten gemeinhin als die beste Verkaufszeit für die Waffengeschäfte des Landes. Amerikaner legen offenbar gern Waffen unter den Christbaum.
Laut jüngster FBI-Statistik ist das Jahr 2012 ein neues Waffenverkaufs-Rekordjahr gewesen. Insgesamt wurden 19,6 Millionen Waffen-Überprüfungen (National Criminal Background Check System (NICS)) gezählte, das ist ein Anstieg von 19 Prozent zum Vorjahr. Und 409 Personen wurden seit Newtown wieder durch Waffen in den USA getötet. Insgesamt kommen jedes Jahr mehr als 30.000 Personen in Amerika durch Waffen ums Leben – das sind im Durchschnitt 82 Personen pro Tag. Alleine in New York zählte man im vergangenen Jahr 1372 Schießereien!
Trotz allem: Viele Politiker lehnen strengere Gesetze weiter strikt ab. Die mehr als 4,3 Millionen Mitglieder zählende Waffenlobby National Rifle Association (NRA) wehrt sich seit Jahren erfolgreich gegen jede Art von strengere Reglementierung.
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Siehe auch
LINK: > Interaktiven Waffen-Karte <