Samstag, 12. Januar 2013

Pflanze als Arzneimittel wirkt weitaus besser als das daraus gewonnene Medikament

(Kein Wunder, dass der NESTLE-Konzern hier einen hoch wirksamen Zukunftsmarkt sieht!) 
Für die Herstellung eines Anti-Malaria-Mittels musste dessen Wirkstoff bisher aufwendig aus der Artemisia-Pflanze isoliert werden. Jetzt zeigt sich: Die Einnahme der Blätter ist wahrscheinlich sehr viel effektiver als das daraus gewonnen Medikament. (Dieser Effekt zeigt sich in vielen Bereichen z. B. wirkt Vitamin C besser, wenn es mit Bioflavonoiden angereichert ist.)

Hintergrund: Die Artemisia-Pflanze hilft nach neusten Erkenntnissen weitaus besser gegen Malaria als das auf diesem Kraut beruhende Medikament. Das zeigte eine US-Studie an Mäusen. Gibt man die zermahlenen Blätter der Pflanze den Mäusen, wird der Malaria-Erreger eher abgetötet als durch die Arznei.
Diese Erkenntnis könne die Malaria-Therapie jetzt wesentlich günstiger machen und in Entwicklungsländern auch eine ökonomische Perspektive bieten, schreiben die Forscher um den Forschungsleiter Stephen Rich von der University of Massachusetts in Amherst in der Zeitschrift "Plos One".

Das ist auch deshalb wichtig, weil es hunderttausende Malaria-Tote pro Jahr gibt.
Hunderte Millionen Menschen sind weltweit mit Malaria-Parasiten der Gattung Plasmodium infiziert. Im Jahr 2009 starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens rund 800 000 Menschen an der Krankheit.

Zur Behandlung werden derzeit vor allem auch Präparate mit dem Wirkstoff Artemisinin eingesetzt. Dieser Wirkstoff basiert auf dem einjährigen Beifuß (Artemisia annua). Zur Herstellung wird Artemisinin aus der Pflanze in einem aufwendigen Prozess isoliert (extrahiert). Die Medikamente, die oft noch mit anderen Arzneien kombiniert werden, sind gerade für die Entwicklungsländer zu teuer. Daher prüften die Forscher, wie gut die natürliche Pflanze gegen die Infektionskrankheit hilft. Diese Pflanze kann dann kostengünstig angebaut und vermehrt werden. (Nicht zur reinen Freude der Pharmaindustrie!!!)

Um diese Möglichkeit nachzuweisen, verglichen die Forscher die Wirkung von reinem Artemisinin und den getrockneten zermahlenen Blättern an Mäusen, die den Erreger Plasmodium chabaudi in sich trugen. Dieser befällt zwar Nagetiere, teilt aber sehr viele Eigenschaften mit den Erregern, der die Menschen befällt.

Nach der Einnahme der getrockneten Blätter, tötete das Naturprodukt in den Tieren im Zeitraum von nur 12 bis 72 Stunden deutlich mehr Parasiten ab, als das reine Artemisinin – bei gleichem Wirkstoffgehalt.

Durch das Naturprodukt bleibt 40mal mehr Artemisinin im Blut.
Die Forscher führen dies zum einen darauf zurück, dass nach Gabe des Pflanzenmittels im Vergleich zum Pharmaprodukt etwa 40mal mehr Artemisinin im Blut der Tiere zirkulierte. Zusätzlich verweisen sie darauf, dass in den Blättern der Pflanze neben Artemisinin auch andere Substanzen vorkommen, die gegen Malaria helfen. "Die Blätter von Artemisia enthalten eine Vielzahl von Stoffen, die interessant sind wegen ihrer offenkundigen, aber schwächeren Wirkung gegen Malaria", sagt die an der Studie beteiligte Biologin Pamela Waethers vom Worcester Polytecnic Institute in einer Mitteilung ihres Instituts, "dazu zählen mindestens sechs Flavonoide, von denen gezeigt wurde, dass sie mit Artemisinin zusammenwirken, um Malaria-Parasiten abzutöten." Die Stoffe könnten sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, schreiben die Forscher.

Das Forscherteam betont, der Einsatz zermahlener Blätter sei logischerweise auch wesentlich kostengünstiger als der Kauf der teuren Pharma-Medikamente. Darüber hinaus kann Artemisia in den meisten Klimazonen der Welt gut angebaut werden, sagt Weathers. Die Blätter könnten leicht geerntet, getrocknet und auf ihren Wirkstoffgehalt überprüft werden. Man kann die Blätter einfach zermahlen und so auch in Kapseln verpackten. Diese einfache Möglichkeit der Herstellung kann Menschen in Entwicklungsländern eine neue Perspektive geben und dort auch noch die heimische Wirtschaft ankurbeln. Das biete eine notwendige Unabhängigkeit von anderen.
Quelle: Zeitschrift "Plos One"
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