Durch die immer mehr zunehmenden Finanz- und
Wirtschaftsprobleme steigt der Aggressionsspiegel in der Bevölkerung stark an.
Der österreichischen und europäischen Justiz ist das derzeit
herrschende Sicherheitsproblem
spätestens seit einigen Amokläufen an diversen
Gerichten bestens bekannt. Auch im Straßenverkehr nimmt Aggression und offene Gewalt
ständig zu. In den letzten Jahren nimmt nun auch die offene Aggression
gegen AMS-Mitarbeiter (Arbeitsamt) zu, diese werden häufig bedroht oder sogar tätlich angegriffen. Allein 2011 musste
die Polizei zu insgesamt 104 Polizeieinsätzen ausrücken um aggressive
Arbeitslose von der Begehung strafbarer Handlungen abzuhalten (Tendenz steigend).
Die subjektiven Eindrücke der AMS-Mitarbeiter, die Aggressivität steigert
sich von Jahr zu Jahr. Aber die unbedingt notwendig gewordenen Polizeieinsätze sind nur die
Spitze des Eisberges. Insgesamt bestehe ein „subjektiver Eindruck der
gesteigerten Kundenaggressivität“.
Nun gab es zu dem Thema sogar eine parlamentarische Anfrage
an den österreichischen Sozialminister (AMS) Rudolf Hundstorfer. Diese hat nun ergeben, dass die Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice sehr gefährlich
leben. Durch die gestiegene Arbeitslosigkeit kommen immer mehr Menschen in die
AMS-Stellen. Das Wiener Arbeitsmarktservice ist deshalb „am Limit“, sagte
AMS-Pressesprecher Sebastian Paulick. Geht der Trend so weiter, und es sieht
ganz danach aus, wird es immer mehr
Arbeitslose geben und die Aggression wird (auch in der Öffentlichkeit, im
Straßenverkehr, in Verkehrsmittel wie U-Bahnen, Straßenbahnen etc.) in den
Arbeitsämtern weiter zunehmen.
Das gleiche gilt natürlich auch im Bereich
steigender Kriminalität, schon heute muss in den Städten fast vor jedem Juwelier, vor jedem Luxusgeschäft ein Security-Mann stehen. Menschen die am finanziellen Limit
leben, denen man vielleicht sogar die kleinen Ersparnisse und Teile ihres Gehaltes oder
Pension nimmt, fühlen sich gefährdet. Da darf es niemanden verwundern, dass die
Aggression überall im Ansteigen ist. Existenzangst schürt die Aggression!
Aggression und Gehirn - Hintergründe
Woher kommt Wut und Aggression und was geschieht dabei im Gehirn?
Aggression ist zum großen Teil, wenn nicht sogar immer eine
Reaktion auf das bewusste oder unbewusste Gefühl, bedroht zu sein. Dazu gehört auch das Gefühl des Unbehagens und / oder der Angst. Unsere Alarmzentren im Gehirn, die linke und rechte Amygdala ist darauf ausgerichtet, Bedrohungen vorzeitig zu registrieren und darauf zu reagieren. Die Amygdala ist durch das was wir wahrnehmen bzw. was wir uns einbilden oft übersensibilisiert. Dadurch fühlen sich viele Menschen im Laufe ihres Lebens, je älter sie werden zunehmend bedrohter und werden dadurch aggressiver. Die Amygdala als Alarmsystem ist dann ständig hoch aktiv. Die davon Betroffenen bleiben in erhöhter Verteidigungsbereitschaft. Sind die beiden Alarmzentren des Hirns aber stark aktiv so wird die Aktivität unseres Frontalhirns (im Stirnbereich gelegen) gedämpft.
Das ist gleichbedeutend mit einem nur schwach aktiven logischen Denken, mit nur
schwach aktiver Empathie (Einfühlungsvermögen).
Aus diesem negativen
Prozess heraus wird es auch leicht klar warum heute, in Zeiten der weltweiten
(nun auch um die Gesundheit) Finanzkrise, steigender Arbeitslosigkeit, angeheizt durch die unterschwellig vorhandenen Existenzängste und den allgemein ansteigenden Aggressionspegel jeder Einzelne überaktivierte Angstzentren hat. Wenn hier keine tief greifende Maßnahme
zur effektiven Entspannung getroffen wird (und auch dauerhaft angewendet wird)
kommt es über kurz oder lang zu organischen Problemen, die auch die
Lebenserwartung verkürzen und vor allem den Gesundheitszustand irreparabel
schädigen können.
Rasche Hilfe tut oft Not. Die Amygdala wieder beruhigen, entspannen ist oft der einzige Ausweg aus dem Problemkreis. Um das zu erreichen, bedarf es einer guten Entspannungstechnik die auch im Gehirn ansetzt. Achtsamkeitsmeditation oder Theta-X können da helfen.
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