Mittels der funktionellen Magnetresonanz-Tomographie (fMRT) können Vorgänge im Gehirn gemessen und sichtbar gemacht werden, ohne dass dabei radioaktive Substanzen verabreicht werden müssen. Dabei wird der Sauerstoffgehalt des Blutes in verschiedenen Gehirnregionen gemessen und der Sauerstoffverbrauch der aktivierten Gehirnregion wird sichtbar gemacht.
Zum Lerntest fanden sich junge Männer, Rechtshänder mit Universitätsstudium ein.
Zielsetzung der Studie: Die zerebralen Auswirkungen des Lernens sichtbar machen.
Hintergrund: Zum Lern-Gehirntraining wurden ihnen zweimal täglich drei Aufgaben mit wachsendem Schwierigkeitsgrad gestellt - dabei mussten Zahlen in einem Versuchsfeld erkannt und erinnert werden.
Die Gehirnvorgänge wurden in drei Untersuchungen mit dem fMRT gemessen: Vor Studienbeginn, nach zwei Wochen und nach vier Wochen Lern-Training.
Ergebnis: Vor allem zwei Hirnareale des Großhirns werden bei dieser Art des Lernprozesses aktiviert. Der rechte Gyrus frontalis inferior im Stirnbereich und der rechte Intraparietale Sulcus im Schläfenlappen. Schon zwei Wochen Training verbesserten die Gedächtnisleistung deutlich, ein Effekt, der auch nach vier Wochen noch weiter bestand. Je schwieriger die Aufgabe war, desto größer die Hirn-Aktivität. Die intellektuellen Anstrengungen gingen in den ersten beiden Wochen mit einer verstärkten Gehirnaktivität im Stirn- und Schläfenlappen einher, nach vier Wochen kehrten sie auf aber auf ihr Ausgangsniveau zurück.
Aussichten: Diese Untersuchung ist auch für die Behandlung von Patienten mit Hirnschädigungen von großer Bedeutung. Ausgefallene Funktionen können eventuell durch andere Hirnteile übernommen werden. Es ist deshalb wichtig zu wissen, welche Gehirnareale an bestimmten Lernprozessen beteiligt sind und welche Vorgänge beim Lernen ablaufen.
Quelle: American Journal of Psychiatry 204, Vol. 161,S.745-747