Samstag, 17. Juli 2021

Woher kommen geniale Ideen?


Was passiert im Gehirn, wenn man einen Supereinfall hat? 
Um kreative Ideen zu haben, muss das Kontrollzentrum im Gehirn still sein! Kreativität ist eine Eigenschaft, die wir alle hoch schätzen. Was aber genau passiert wenn jemand eine geniale Idee hat, war bis vor Kurzem noch ein neurologisches Geheimnis. Doch heute kann man dem Gehirn beim Denken zuschauen. Mittels EEG, Hirnpotenzialmessung und Tomographie ist es heute einfach, das Gehirn bei seiner Arbeit zu beobachten.

Bei kreativen Akten kann man mittels der heutigen modernen Messtechnik erkennen, dass das Kontrollzentrum im Gehirn ruhig gestellt werden muss. Unser Gedächtnisspeicher wird nur dann angezapft, wenn der präfrontale Cortex, also das Kontrollzentrum im Stirnhirn, zur Ruhe kommt.(Gedankenstopp). Einfach gesagt: Der präfrontale Kortex lässt zu, dass sich die im Gedächtnissystem gespeicherten Informationen (und auch andere) frei und neu kombinieren können. In einer normalen Denksituation ist dieses Kontrollzentrum derart stark aktiviert (manchmal sogar zu verkrampft), dass es die neuen, ungewöhnlichen Kombinationen bereits gespeicherter Informationen einfach nicht zulässt. Daher ist eine bestimmte Art von innerer Ruhe nötig, damit es zu genialen Einfällen kommen kann! 


In Situationen, in denen der Kontrollprozess des Frontalhirns nötig ist, um das Leben optimal zu meistern, ist der präfrontale Kortex stark aktiviert. Er führt uns und leitet unsere Aufmerksamkeit zu vernünftigen Lösungen. Damit sich aber die gespeicherten Wissensinformationen frei und auf ungewöhnliche Art entfalten können, darf das Kontrollsystem (das Frontalhirn) nicht kontrollierend und hemmend eingreifen.

Was kann man tun, um geniale Ideen zu fördern?
Neurowissenschaftler wissen, dass man Kreativität fördern kann, indem man den präfrontalen Kortex und den linken vorderen Schläfenlappen hemmt. Das funktioniert mit Neurostimulation. Wenn dazu gleichzeitig Gedankenstopptechniken gezielt angewendet werden, dann ist unser Kontrollzentrum nicht mehr so stark aktiv. Kontrolle und Zwang werden zurückgefahren und Kreativität kann freigesetzt werden. Die Neukombination von Ideenbruchstücken wird dann nicht mehr durch den logischen Verstand gehemmt. Ein einfacher aber wirksamer Trick ist es wie schon gesagt, den linken vorderen Schläfenlappen und das Frontalhirn in ihrer Aktivität kurzzeitig zu dämpfen (z. B. durch gezielte Neurostimulation )

Der frontale Bereich des Schläfenlappens behindert direkt unsere Kreativität. Er lässt uns vieles nur automatisch machen, denn er aktiviert die alten eingefahrenen Muster, er behindert uns Neues zu entdecken. Das macht unser Leben oft sehr bequem, aber nicht wirklich kreativ. Also jedes Mittel, das uns dabei hilft, aus den immer gleichen Gedankenmustern herauszukommen, lässt Kreativität frei werden. Die Neurostimulation ist dabei die schnellste und effektivste Methode und gepaart mit den Gedankenstopptechniken kann man der Kreativität schnell freien Lauf lassen.

Quelle: IPN-Forschung u.a.
Bildquelle: Fotolia/pixabay