Fukushima und Tschernobyl sind nur zwei Beispiele von AKWs die Menschen und große Bereiche der Umwelt (inklusive des Meeres radioaktiv verstrahlen). Und Atomreaktorunfälle kann es immer wieder geben, diese Energietechnologie ist einfach NICHT sicher. Auch in Europa können jederzeit AKW-Anlagen eine radioaktive Verseuchung auslösen. Daher ist es für Forscher immer interessant, nach Mitteln zu suchen um nach einem solchen Unfall den Menschen so viel Hilfe wie möglich anzubieten. Natürliche, pflanzliche Mittel (oder Mittel aus pflanzlichem Ursprung) wären dabei aus Sicht der Gesundheit am sinnvollsten. Die Inhaltsstoffe von Brokkoli und Kohlgemüse bieten hier eine große Chance.
Ein Inhaltsstoff von Brokkoli und Kohlgemüse könnte laut Tierversuchen vor Strahlen schützen. Wissenschaftler wollen die Substanz nun in der Krebstherapie einsetzen - sowie bei Atomunfällen.
Nicht jeder mag Kohl, Brokkoli und Karfiol (=Blumenkohl)
Vielleicht sollte man aber seine Vorlieben ändern, denn die Resultate der Lebensmittel-Wissenschaft weisen stark darauf hin. Diese empfiehlt den Verzehr von Kreuzblütlern (zu denen neben Kohlsprossen auch Kohl, Brokkoli und Karfiol / Blumenkohl. gehören) Dieses Gemüse stellt auch schon seit Jahren ein probates Mittel der Krebsvorsorge dar.
Verantwortlich dafür ist ein besonderer Inhaltsstoff namens DIM ("Diindolylmethan").
Die Substanz ist auch in höheren Dosen ungefährlich und hemmt offenbar die Tumorentwicklung: Zumindest sind in ihrer Gegenwart Wachstum und Wanderlust von Krebszellen herabgesetzt.
Wissenschaftliche Tests an radioaktiv bestrahlt Ratten zeigten laut Dr. Eliot Rosen von der Georgetown University in Washington DC, dass DIM auch gegen die Wirkung von Gammastrahlen eingesetzt werden kann. Der Mediziner hat mit seinen Mitarbeitern einen Versuch durchgeführt indem er Ratten eine tödliche Dosis Gammastrahlung verabreichte. Ein Teil der Versuchstiere erhielt zusätzlich zwei Wochen lange eine tägliche Injektion mit Diindolylmethan (DIM).
Die Ratten ohne DIM Injektion waren spätestens nach zehn Tagen tot. Die Ratten mit der DIM-Injektion lebten 30 Tage später immer noch: Betrug die Dosis nach der Bestrahlung 75 Milligramm DIM pro Kilogramm Körpergewicht, überlebten 60 Prozent. Bei 45 Milligramm war es zumindest noch die Hälfte. Noch effektiver erwies sich der Schutz, wenn die Ratten ihre erste Spritze bereits vor der Bestrahlung also präventiv erhielten.
DIM, eine mögliche Hilfe bei Atomunfällen!
Wie Dr. Rosen im Fachblatt "PNAS" schreibt, ging bei den behandelten Ratten auch die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen weniger zurück - Nebeneffekte, die etwa bei der Strahlentherapie gegen Krebs auftreten. "DIM ist schon seit Jahren als Anti-Krebsmittel bekannt". "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Substanz auch vor radioaktiven Strahlen schützt."
Das eröffnet zwei Anwendungsmöglichkeiten: "Man könnte DIM bei der Strahlentherapie zum Schutz gesunder Gewebe einsetzen und es könnte sich auch als Schutzsubstanz im Fall von Atomunfällen eignen." Natürlich könnte man auch schon vorbeugend den Verzehr von DIM haltigen Lebensmittel erhöhen, besonders geeignet sind da auch Brokkolisamen gekeimt.
Die positive Wirkung von DIM ist laut Dr. Rosen und seinem Team vor allem auf die Aktivierung eines Enzyms namens ATM zurückzuführen.
Dieses Enzym koordiniert die DNA-Reparatur und wirkt außerdem oxidativem Stress entgegen. Alles Aufgaben, die offenbar auch im Fall von Strahlenschäden von großem Vorteil sind.
Dr. Eliot Rosen: "Die für den richtigen Strahlenschutz nötigen Dosen sind deutlich höher, als man durch den normalen Verzehr von Brokkoli oder Kohl erreichen könnte. Wir müssen im Falle von radioaktiver Verstrahlung DIM in Reinform verabreichen - entweder als Pille zum Schlucken oder als Spritze."
Quelle: "DIM confers protection against ionizing radiation by a unique mechanism", PNAS (15.10.2013; doi: 10.1073/pnas.1308206110).