Blick in Teile des Geheim-Archivs |
Das Geheimen-Archive des Vatikans ist heute einer der best geschützten Anlagen der Welt, ein Bunker, eine Schatzkammer der Geschichte.
Der Inhalt: Ein Labyrinth aus Schränken und Regalen. Die Wände sind aus Stahlbeton und nach Angaben des Vatikans atombombensicher. Ein spezielles Lüftungssystem regelt das Klima, damit die hochempfindlichen uralten Dokumente so gut es geht erhalten bleiben. Doch hier lagen nur die speziellsten Dokumente und Texte. Zusätzlich gibt es in den Sälen des Apostolischen Palastes, noch weitere der insgesamt mehr als 600 Einzelarchive der Kirche. Würde man alle Regale des Geheimarchivs hintereinanderstellen, ergäbe das dann eine Strecke von Frankfurt am Main nach Mannheim: 85 Kilometer Akten. Ganz schön viel Material, wenn man bedenkt dass die "heiligen Texte" der Kirche in ein einziges Buch passen.
Eine Kirche voller Geheimnisse! |
Viele Jahrhunderte hindurch durfte nur eine Handvoll Menschen das Geheimarchiv überhaupt betreten. Eigentlich wusste fast niemand, dass es diesen Ort gibt. 1881 "öffnet" dann Leo XIII. erstmalig das geheime Archiv der Päpste – eine Sensation für die Wissenschaft. Doch nicht alles ist auch zugänglich, vieles soll weiter verborgen bleiben! Was steht nun wirklich in den alten Dokumenten? Welche Geheimnisse verbergen sich hier? Versuchte die Kirche, irgendetwas zu vertuschen? Vereinfacht gesagt JA, die geheime Kirchenführung (nicht der Papst selbst) will nicht alles öffentlich machen, weder heute noch morgen.
Alte Texte aus dem Geheimarchiv |
Doch immer wieder geschieht auch unvorhergesehenes: In früheren Zeiten sind Dokumente oft falsch eingeordnet worden, manches wird übersehen. Ein Beispiel dazu: Die Akte des Tempelritterprozesses. Sie ist eines der beeindruckendsten Stücke im Archiv. Die Protokolle sind ein aus 80 Pergamenten zusammengenähtes 56 Meter langes Dokument. Am Ende des Verfahrens gegen die Templer stand die Auflösung ihres Ordens, die Beschlagnahme der Besitzungen und des Vermögens der Templer. Der letzte Großmeister, Jacques de Molay, musste nach brutalen Verhören auf dem Scheiterhaufen brennen. Diese Kirchen-Prozessakte blieb 700 Jahre unentdeckt – was der katholischen Kirche nur sehr recht sein konnte. Denn in der Pergamenturkunde von Chinon aus dem Jahr 1308 sprach Papst Clemens V. den letzten Großmeister der Templer von allen Anschuldigungen frei, (das ist bis heute noch immer weitgehend unbekannt). Das Dokument beweist, dass die Macht des Papstes nur sehr begrenzt war und er nicht das letzte Wort hatte: Auf Druck des französischen Königs Philipp IV. wurde der Templerprozess trotz der Absolution durch den Papst Clemens V. neu aufgerollt und nach Vorstellung des französischen Königs zuende geführt. Diese für die Kirche unangenehmen Akte fand die italienische Paläografin Dr. Barbara Frale erst vor wenigen Jahren.
Das Archiv birgt viele Geheimnisse!Welche Worte richtete Marie Antoinette 1793 aus ihrer Todeszelle an Papst Pius VI? Wie lautet das Urteil gegen Galileo Galilei (das Urteil gegen Galileo Galilei von 1633 ist kein Ruhmesblatt. Die Kirche musste es 350 Jahre später revidieren)? Oder was steht in der Bannbulle gegen Martin Luther? Was ist unter Ad Extirpanda zu verstehen? Mit der „Ad Extirpanda“ (auf Deutsch: „zur Ausrottung“) aus dem Jahr 1252 gestattete Papst Innozenz IV. offiziell die Folter, um Geständnisse von vermeintlichen Ketzern und Hexen zu erzwingen. Auch über Themen wie UFO Sichtungen und deren Hintergründe könnte der Vatikan einiges an Informationen beitragen. (Der Chefastronom des Vatikan, José Gabriel Funes hat in einem Interview mit der Zeitung L'Osservatore Romano die Haltung des Vatikan gegenüber außerirdischen Lebensformen konkretisiert. Unter der Überschrift "Der Außerirdische ist mein Bruder" bekräftigt er: Der katholische Glauben ist mit der möglichen Existenz von Außerirdischen durchaus vereinbar. Siehe dazu auch den LINK inkl. Interview-Video)
Papst Pius XII (1939 bis 1958) |
Wie der Vatikan Nazis zur Flucht verhalf
Adolf Eichmann, Josef Mengele, Ante Pavelic: Nach dem zweiten Weltkrieg verhalfen kirchliche Würdenträger Nazis zur Flucht nach Übersee - ein kaum thematisiertes Kapitel in der römisch-katholischen Kirchengeschichte. ... lesen sie hier weiter .... ==>
ORF-DIREKTLINK: http://religion.orf.at/stories/2708868
Für viele gläubige Christen sicher eine unangenehme Vorstellung.
Dabei muss man bedenken, dass der Vatikan, die Kirche über einen der besten Geheimdienste (wenn nicht den Besten) der Welt verfügt. Im Grunde genommen versorgt jeder Pfarrer, jeder Bishof und Kardinal rund (immerhin zweieinhalb Millionen »Berufskatholiken«, dazu kommen noch unzählige Laien) den Vatikan mit Informationen, auch Informationen an die ein normaler Mensch nicht herankommen kann (keine Verschwörungstheorie, sondern eine Tatsache).
Der Papst und seine engsten Berater gelten als die bestinformierten Staatenlenker der Welt!
Ein wichtiger Teil des Vatikan-Geheimdienstes ist die Abteilung „Römische Inquisition“. Die Gründung der Römischen Inquisition (Sacra Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis bzw. Congregatio Sancti Officii). Sie wurde durch die Bulle Licet ab initio Papst Pauls III. am 4. Juli 1542 gegründet. Sie wird gelegendlich auch als Ältester Geheimdienst der Welt bezeichnet. Heute nennt sich die Inquisitionsbehörde schlicht "Glaubenskongregation". Auch die Kontakte des Vatikans zu westlichen Geheimdiensten waren schon immer sehr eng - und sind es auch bis heute.
Siehe dazu auch das PDF: http://www.kath.de/kaltefleiter/heilige_allianz.pdf
(Der PDF-TEXT bezieht sich auf das Buch von Eric Frattini: The Entity – Five Centuries of Secret Vatican Espionage. Translated by Dick Cluster. St. Martin´s Press, New York, N.Y. aus 2008)
Ob die Geheimdienst-Organisationen des Vatikans überhaupt als Geheimdienst im herkömmlichen Sinne zu interpretieren sind oder als Netzwerk zur Informationsgewinnung an dem weit mehr als zweieinhalb Millionen Informanten weltweit beteiligt sind, ist eher eine Frage der Auslegung. Ein perfekter Nachrichtendienst ist er allemal.
Eines ist aber ganz sicher: Im Archiv des Vatikans liegen noch viele Antworten.