Donnerstag, 14. Mai 2015

Farbe und Erinnerungsleistung - welche Farben merken wir uns besser?

Unsere Fähigkeit, die Farbe eines Objekts zu merken, ist von der Farbe selbst direkt abhängig. Dies berichten Forscher der Uni Regensburg in der Fachzeitung "Frontiers in Psychology".

So könne man sich später relativ gut an die Farbe eines bestimmten Objekts erinnern, wenn dieses rot oder gelb ist. Bei blau sei die Gedächtnisleistung nur mittelmäßig, bei grün sogar vergleichsweise schlecht. Die Deutschen Forscher konnten auch zeigen, dass dieser Effekt unabhängig von der Art der Objekte ist - und auch unabhängig davon, ob man versucht, sich die Farben bewusst einzuprägen oder sie nur nebenbei wahrnimmt.

Farbe Rot hat eine evolutionäre Signalfunktion Überlegungen zur Evolutionstheorie und jüngere Forschungen aus der Psychologie legen den Schluss nahe, dass die Farbe Rot (rot wie Blut) als Signal fungiert, dass die Bedeutung eines Objekts anzeigt. Die Wissenschafter um Christof Kuhbandner haben vor diesem Hintergrund den Einfluss der Farbe von Objekten auf die spätere Erinnerung untersucht. Dazu führten sie mehrere Experimente durch, bei denen insgesamt 184 Probanden Objekte in vier verschiedenen Farben - rot, grün, blau und gelb - gezeigt wurden. Im Anschluss analysierten sie die Fähigkeiten der Versuchspersonen, sich an unterschiedliche Objekte bzw. deren jeweilige Farbe zu erinnern.

Wen wundert es!
Die Ergebnisse waren eindeutig: Zwar hatte die Farbe keinen messbaren Einfluss auf die allgemeine Erinnerung an die bloße Anwesenheit bestimmter Objekte. Allerdings war die Erinnerung an die Farbe von dieser selbst anhängig. Bei den Farben rot und gelb war die Gedächtnisleistung gut(!), bei blau nur mittelmäßig, bei grün sogar vergleichsweise schlecht. Dieser Effekt war unabhängig von der Art der Objekte. Anm.: Ob sich das auf Parteifarben (wie z.B. die Grünen) auch auswirken wird ☻?
Quelle: Fachzeitung "Frontiers in Psychology"
Link: http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fpsyg.2015.00231/full