Unser Körper und unser Geist sind nicht das was man bisher glaubte.
Solche Erlebnisse haben die meditierende Psychologin zu der Überzeugung geführt: "Unser Körper und unser Geist sind nicht das, wofür die Wissenschaft sie hält". Was aber der Geist ist und wie man ihn zu fassen bekommt, kann auch Eleanor Rosch nicht sagen. Sie verweist lieber auf die buddhistische Beschreibung des Todes-Phänomens. In der tibetischen Tradition ist es als Zustand des "klaren Lichts" bekannt – als Zustand, in dem der Geist nur noch aus Offenheit und Aufmerksamkeit (Achtsamkeit) besteht. ...
Der Dalai Lama berichtete zum Beispiel: "Ling Rinpoche, mein persönlicher Lehrer, verweilte 13 Tage im klaren Licht des Todes. Obwohl er bereits klinisch tot war und aufgehört hatte zu atmen, ruhte er in der Meditationshaltung, und sein Körper zeigte keinerlei Anzeichen des Zerfalls". Den Zustand des klaren Lichts nennt das religiöse Oberhaupt der Tibeter "eine äußerst subtile Ebene des Bewusstseins, die sich in allen Menschen zum Zeitpunkt des Todes kurzfristig zeigt". Sie zeichne sich nicht nur durch "absolute Spontaneität" aus, sondern auch durch "die Abwesenheit eines Ich-Bewusstseins (EGO) oder eines Festhaltens am Ich". Selbst wir normalen Sterblichen könnten diese "subtile Ebene" manchmal erfahren, sagt der Dalai Lama: "Während des Niesens zum Beispiel, während einer Ohnmacht, im Tiefschlaf und beim sexuellen Höhepunkt".
Erforschung der Meditation
Zweifellos wäre es interessant, die starke Wirkung der Meditation in diesem Zustand genauer zu studieren. Dass das allerdings nicht einfach ist, musste auch der Neurobiologe Richard Davidson erkennen. Er reiste vor einigen Jahren mit seinem Team und kompletter Laborausrüstung ins indische Dharamsala, zum Exilsitz des Dalai Lama, um das Phänomen des klaren Lichts zu untersuchen. Die dort lebenden Eremiten, an die Einsamkeit der Berge gewöhnt, empfingen die Forscher nicht gerade mit offenen Armen. "Die meisten konnten den Sinn der ganzen Sache nicht erkennen, außer dass damit das Interesse einiger merkwürdiger Männer befriedigt werden sollte, die mit Maschinen bepackt durch die Berge liefen", berichtet der Dalai Lama in seinem Buch "Die Welt in einem einzigen Atom".
Erst nach seiner Intervention erklärten sich einige Eremiten bereit, an Davidsons Experimenten teilzunehmen. Doch obwohl die Hirnforscher eine ganze Weile in Dharamsala blieben, "starb damals – ich weiß nicht, ob ich sagen soll, glücklicher- oder unglücklicherweise – kein Meditierender", schreibt der Dalai Lama.
Wissenschaftlich gesehen, ist das klare Licht also noch immer reichlich unklar.
Die Meditationsforscher müssen notgedrungen gewöhnlichere Zustände untersuchen, die sich unter Laborbedingungen zuverlässig reproduzieren lassen.
Als einer der Ersten wagte sich 1967 ein Medizinprofessor von der Harvard Medical School an das esoterische Sujet. Herbert Benson verkabelte 36 Anhänger der Transzendentalen Meditation nach allen Regeln der Kunst und maß ihren Herzschlag, Blutdruck sowie die Haut- und Rektaltemperatur. Ergebnis: Während der Meditation verbrauchten die Probanden 17 Prozent weniger Sauerstoff, senkte sich die Herzschlagrate um drei Schläge pro Minute, und die Hirnwellen zeigten erhöhte Ausschläge im Theta-Bereich, die normalerweise nur kurz vor dem Einschlafen auftreten. Benson deutete dies als Beleg dafür, dass Meditation Stress reduziere und zu einem ruhigen, glücklicheren Geisteszustand führe.
Mönch Matthieu Ricard |
Dabei entstanden von allen acht Meditierenden (!) Hirnbilder mit einem ähnlichen Muster: Es zeigte sich: Stark durchblutet waren jeweils die linke präfrontale Hirnrinde und eine Reihe weiterer Regionen, die alle an der Verarbeitung emotionaler Erfahrungen beteiligt sind. Davidson folgerte, die Mönche würden genau die Bereiche aktivieren, in denen "positive Emotionen" wie Liebe, Mitgefühl und Glück verarbeitet werden. Und die Tatsache, dass diese Hirnareale bei den Mönchen insgesamt aktiver waren als in einer Kontrollgruppe aus nicht meditierenden Studierenden, wertete der Neurobiologe als Beweis dafür, dass sich Nächstenliebe und Glück wie ein Muskel trainieren lassen. Aufgrund dieser Ergebnisse wählte das Magazin "Time" Davidson unter die "hundert Persönlichkeiten, die die Welt verändern". Auch Matthieu Ricard wurde weltberühmt: Da bei ihm die Messgeräte am stärksten ausgeschlagen hatten, kürten ihn Zeitungen zum "glücklichsten Menschen dieses Planeten"; prompt veröffentlichte der Mönch ein Buch mit dem simplen Titel "Glück". Siehe dazu den Beitrag: Glück als Lebenskunst- Meditation, Mitgefühl und das dynamische ICH, hören Sie das ganze Interview, Matthieu Ricard im Gespräch (27,5 Minuten)
Macht meditieren also glücklich? JA!
.... Doch ein Missverständnis ist es, zu glauben, beim Meditieren gehe es vor allem um individuelle Glücksgefühle. Buddhistische Meditationspraktiken haben gerade nicht das Ziel, unser Ego (das denkende Bewusstsein in uns) NUR in einen wohligen Glücksrausch zu versetzen, sondern dienen im Gegenteil dazu, unsere egoistische Struktur eben das EGO auf einer viel tieferen Ebene zu durchschauen.
In der buddhistischen Meditation "kultivieren wir nicht das Ego, sondern Achtsamkeit und Weisheit", sagt der Religionswissenschaftler und praktizierende Buddhist Alan Wallace. Da sei es ja schön und gut, wenn die Forschung nachweise, dass Meditation Stress reduziere, Depressionen beseitigen oder das Immunsystem stärke. "Aber der Buddha ist nicht im Alter von 29 Jahren aus seinem Königshaus ausgezogen, um eine Methode zu finden, Krankheiten zu kurieren". Meditation sei nun einmal keine Therapie.
Um zu zeigen, wie meditative Methoden auf lange Sicht die Persönlichkeit verändern, hat Wallace das sogenannte Shamatha-Projekt ins Leben gerufen: In einer Langzeitstudie will er Praktizierende mehrere Monate lang wissenschaftlich begleiten und Veränderungen dokumentieren. Dieser Versuch weist in die richtige Richtung. Denn echte, tief greifende Verhaltensänderungen brauchen bis vor Kurzem viel Zeit (Anm.: Erst die Neuro-Stimulationstechnik, und die neue Techno-Meditation verkürzen den Lernprozess auf 14 Übungstage [Theta-X Prozess], je 2x7 Tage).
Und vor der Entwicklung der Techno-Meditation zeigte es sich bisher oft erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten ob sich jemand im Laufe einer meditativen Praxis wirklich entsprechend weiterentwickelt hat.
Wer nun wissen will, was meditative Praktiken tatsächlich bewirken, dem bleibt bis auf Weiteres nur eines über: Die Sache selbst zu erproben. Entweder geht man den alten, Jahre oder Jahrzehnten langen Weg der bekannten Meditationspraxis oder man erlernt innerhalb von kurzer Zeit die Techno-Meditation, in dem man den Theta-X Prozess durchläuft. Nur so kann man in den Genuss einer tiefen Meditation kommen. Dabei steht wie seit langer Zeit die subjektive Empfindung im Vordergrund. Denn das beste Messgerät, um den Zustand des eigenen Geistes zu erfassen, ist immer noch der eigene Geist. Anm.: Die Theta-X Meditation ist eine der Achtsamkeitsmeditation ähnliche Meditationsform, die mittels Neurostimulation (Whispern) leichter und schneller erlernt werden kann. Dabei erlernt man nicht nur den Gedankenstopp, die Achtsame-Tiefen-Entspannung sondern auch eine tiefgreifende Entscheidungstechnik. Bei der Techno-Meditation wird aber auch auf die persönliche spirituelle Weiterentwicklungsmöglichkeit des Trainierenden wert gelegt.
Quelle Textauszüge, © by Ulrich Schnabel BUCHTIPP
Dieser Text besteht aus gekürzten Auszügen aus dem neuen Buch von Ulrich Schnabel: Die Vermessung des Glaubens. Erschienen im September im Karl Blessing Verlag.
Quelle: Erweiterte Kommentare und Anmerkungen zu Theta-X, Techno-Meditation und Neurostimulation, IPN-Forschung, Eggetsberger-Info
Wer ist Matthieu Ricard?
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Dr. Ricard lebt seit 30 Jahren im Kloster Shechen in Nepal.)
Bücher von Matthieu Ricard: Direktlink
Glück als Lebenskunst- Meditation, Mitgefühl und das dynamische ICH
Hören Sie das ganze Interview
Matthieu Ricard im Gespräch (27,5 Minuten)
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/01/gluck-als-lebenskunst-meditation.html
Links
Was ist: Theta-X und Technomeditation
Was ist: Neurostimulation (Whisperen)