Sonntag, 3. Januar 2016

Die Infosphäre sichtbar gemacht. Es ist eine Welt, die wir nicht sehen können ...

Diese App macht die WLAN-Strahlung und Handy-Sendemasten-Aktivität (E-Smog) um uns herum sichtbar.

Kurzinfo: Die Infosphäre, sichtbar gemacht. Es ist eine Welt, die wir nicht sehen können, aber das ist buchstäblich überall um uns herum. Die Architektur von Radio ist eine 360-Grad-Visualisierung von Daten, wie diese Welt aussehen könnte. Es zeigt die Mobilfunkmasten, GPS-Satelliten und Wi-Fi-Router um Sie herum, denen wir ausgesetzt sind.

Jedes Mal, wenn wir unser Handy oder unseren Laptop benutzen, verbinden wir uns mit einem unsichtbaren Netzwerk aus Signalen, die von WLAN-Routern, Mobilfunkmasten oder GPS-Satelliten gesendet werden.

Und auch, wenn wir gerade keine Geräte benutzen, sind diese Signale doch immer präsent.
Wir können sie nicht sehen - bis jetzt. Denn nun macht eine App alle diese Funkwellen um uns herum sichtbar. ... 

„Architecture of Radio“ heißt die App, die man seit wenigen Tagen für knapp drei Euro auf iOS-Geräte herunterladen kann. Eine Version für Android gibt es ab jetzt auch. Doch schon bevor die App öffentlich verfügbar wurde, machte der niederländische Künstler Richard Vijgen mit ihr Schlagzeilen. Weil das, was sie zeigt einfach so unglaublich futuristisch ist und etwas beängstigend aber zugleich schön aussieht.

Die Anwendung sehen sie im Video (Videodauer 1.04 Minuten)

Wenn man die App startet, sieht man zunächst einen blauen Bildschirm. In dieser Zeit lokalisiert die App das Gerät und sucht dann nach Sendestationen in der relativen „Nähe“. Dabei greift sie auf die öffentlich zugänglichen Daten von sieben Millionen Sendemasten, 19 Millionen WLAN-Router und hunderten Satelliten zurück. Basierend darauf macht die App dann Funkwellen und -signale sichtbar. (Daher muss Ortung und WLan-Empfang für die Dauer der Anwendnung eingeschaltet sein)

Leider ist die App aber kein Messinstrument. Daher kann sie auch nicht wirklich messen, von welcher Strahlung wir umgegeben sind. Stattdessen interpretiert sie lediglich die oben genannten Daten und kommt so zu einer wahrscheinlichen Strahlungsintensität. Lediglich die dargestellten Datenquellen entsprechen genau der Realität. Interessant bleibt es aber trotzdem. Denn viele fragen sich ja: Soll ich mein W-Lan in der Nacht abschalten, bin ich ohne W-Lan dann frei von W-Lan Strahlung, bin ich ohne Handy frei von den Handy Sendefrequenzen? Das App zeigt, was neben den privaten Strahlungsquellen noch alles in unserer Umgebung funkt bzw. wo sich die großen E-Smogquellen neben dem Haushaltsstrom und diversen Geräten befinden.

Bis vor Kurzem musste man in Deutschland nach Karlsruhe ins Zentrum für Kunst und Medientechnologie fahren, wenn man das sehen wollte. Denn dort stand bereits seit September 2015 ein iPad mit einer exklusiven Vorabversion von Vijgens Programm. Nun kann sich aber jeder selbst die App für iOS-Geräte oder Android herunterladen und damit herausfinden, von welchen Funkwellen er höchstwahrscheinlich umgeben ist, wenn er zu Hause auf der Couch sitzt. Das ist sowieso viel interessanter.
Quelle: Vijgens Programm - „Architecture of Radio“
Bildquelle: Youtube 

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