Donnerstag, 19. Oktober 2017

Milchkonsum kann die Lebenserwartung vermindern (Groß-Studie)

Wer viel Milch trinkt, und zudem nicht viel Obst und Gemüse auf seinem Speiseplan hat, soll einer schwedischen Studie zufolge, die im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, ein höheres Risiko haben, früher zu sterben.

Die groß angelegte Studie, die mit 106.000 Männern und Frauen stattfand, konnte folgendes festmachen: Ein hoher Milchkonsum und wenig Gemüse- und Obstverzehr – diese Kombination vermindert eine hohe Lebenserwartung.


Milch, gar nicht so gesund ...
Wer viel Milch trinkt, und zudem nicht viel Obst und Gemüse auf seinem Speiseplan hat, soll einer schwedischen Studie zufolge, die im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, mit einem höheren Risiko für ein vorzeitiges Sterben leben.

Die Studie, die mit 106.000 Männern und Frauen stattfand, konnte folgendes festmachen: Ein hoher Milchkonsum und wenig Gemüse- und Obstverzehr – diese Kombination vermindert eine hohe Lebenserwartung.

Frauen, die drei oder mehr Gläser Milch pro Tag tranken und weniger als zwei Portionen Früchte oder Gemüse pro Tag aßen, waren dreimal häufiger gefährdet früher zu sterben als diejenigen, die weniger als zwei Gläser Milch tranken und mindestens fünf Früchte und fünf Portionen Gemüse pro Tag aßen. ... 
Die Probandinnen, die drei Gläser Milch pro Tag tranken, und mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse aßen, hatten noch ein 60 Prozent höheres Risiko für einen früheren Tod im Vergleich zu den Frauen, die die gleiche Menge an Obst und Gemüse verbrauchten, aber wenig oder gar keine Milch tranken.

Erstaunlicherweise sieht die Statistik bei Männern anders aus. Männer, die drei oder mehr Gläser Milch pro Tag tranken, waren 30 Prozent eher gefährdet zu sterben, als Männer, die keine Milch tranken.

Welche Gefahren birgt die Milch?
Egal in welcher Form Milch konsumiert wird
Bisherige Studien haben bereits eine erhöhte Verbindung zwischen Milch und vorzeitigem Tod und erhöhtem Osteoporose-Risiko gezeigt. Aber dies ist die erste Studie, die verdeutlicht, dass die Trinkmilch Frauen mehr schadet, als Männern.

Die Autoren spekulieren, dass Frauen mehr Östrogen haben, was die Art und Weise verändert, wie ihr Körper auf den Milchzucker Galaktose reagiert und Milch kann das Risiko wohl deutlich erhöhen.

Milch ist ein zuckerhaltiges Getränk. Wir wissen, dass Galaktose allein die gleiche oxidativen Schädigungen und chronischen Entzündungen hervorruft, die mit Diabetes, Herzinfarkt, bestimmten Krebsarten und Knochendichteverlust verbunden ist. Der hohe Gehalt an Galaktose in der Milch, und nicht das Cholesterin oder die gesättigten Fette, können für Ihre Gesundheit schädlich sein.

Die Menschen, die Milch tranken, wiesen einen erhöhten Urinspiegel von 8-iso-PGF2a (ein Biomarker, der oxidativen Stress aufweist) und Serum Interleukin 6 (ein schwerer entzündlicher Biomarker) auf. Die Exposition von Mäusen, Ratten und Fruchtfliegen mit Galaktose veranlasste ihre Zellen Zeichen zu entwickeln, die mit dem Altern verbunden sind: kürzere Telomere und beschädigte DNA.

Wie ist es mit Käse und Joghurt?
Käse und Joghurt scheinen nicht dieselben Auswirkungen wie Milch aufzuweisen. Eine Studie aus dem „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ von 2015 stellte fest, dass fermentierte Milchprodukte das Wachstum von gesunden Darmbakterien fördern, die dazu beitragen können, Herzinfarkte zu verhindern. Fermentation ist ein Verfahren, das dazu genutzt wird, um Joghurt oder Käse aus Milch aufzubereiten. Während dieses Verfahrens wird der Milchzucker aufgespalten, was erklärt, warum fermentierte Milchprodukte helfen können, Herzinfarkte zu verhindern und nicht die Gesundheit gefährden.
Quellen: Journal of Agricultural and Food Chemistry, American Journal of Epidemiology, 
Bildquellen-Symbolbilder: pixabay