Freitag, 26. April 2019

Die grüne Lunge der Erde schrumpft sehr schnell

Schon wieder zwölf  Millionen Hektar Tropenwald vernichtet
Die grüne Lunge der Erde schrumpft rapide: Allein im vergangenen Jahr sind weltweit zwölf Millionen Hektar Tropenwald verloren gegangen. Das entspricht etwa der anderthalbfachen Fläche Österreichs.

Der Waldvernichtung JETZT Einhalt gebieten. Das wäre doch eine sinnvolle Aktivität für Greta Thunberg und ihre Freunde (z.B.: Fridays for Future). Bedenkt man zusätzlich, dass bei uns für die neue 5G-Mobilfunktechnik viele große Bäume beseitigt werden! 

Zur Information: Durchschnittlich filtert ein Hektar Wald jährlich rund 10 Tonnen Kohlendioxid. Wie viel ein einzelner Baum absorbieren kann, hängt von der Baumart, dessen Holzdichte und Alter ab. Eine 100 Jahre alte, circa. 35 Meter hohe Fichte mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern filtert 2,6 Tonnen CO2. Eine 120-jährige, 35 Meter hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern speichert fast eine Tonne Kohlendioxid mehr. Grund ist deren höhere Holzdichte. Was den Sauerstoff angeht, so produziert eine 25 Meter hohe Buche in etwa so viel Sauerstoff, wie drei Menschen zum Atmen benötigen. Grundsätzlich gilt, dass Nadelbäume mehr Sauerstoff produzieren als Laubbäume und junge Bäume mehr als alte.



Abholzung total: Besonders besorgniserregend seien die Verluste von ursprünglichem Regenwald in den Tropen, heißt es in dem Bericht des Projekts Global Forest Watch (GFW), der heute veröffentlicht wurde. Insgesamt 3,64 Millionen Hektar von diesem Baumbestand seien verschwunden.

Die Daten aus dem Bericht stammen nach GWF-Angaben von der Universität Maryland und wurden durch die Auswertung von Satellitenbildern zusammengetragen. In dem Bericht geht es nicht nur um Abholzung von Wäldern, sondern auch um Zerstörung durch Brände. Wälder beherbergen nicht nur zahlreiche Arten, sondern haben, vor allem als Kohlenstoffspeicher, einen großen Einfluss auf das Klima.

Im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 verzeichneten die Autoren im vergangenen Jahr insgesamt einen leichten Rückgang. Demnach belief sich die Zahl der Verluste beim Tropenwald 2016 auf 16,95 Millionen Hektar, in 2017 waren es 15,81 Millionen.
Größte Verluste in Brasilien

Trauriger Spitzenreiter war im vergangenen Jahr Brasilien, wo laut der Studie 1,35 Millionen Hektar an ursprünglichem Regenwald verloren gingen. Manches davon sei auch auf Waldbrände zurückzuführen, der Großteil habe aber augenscheinlich damit zu tun, dass Flächen abgeholzt wurden, um Weideflächen zu schaffen (Anm.: und das Holz zu verkaufen), heißt es in dem Bericht.

Die Autoren betonen, dass es noch zu früh sei, um die Auswirkungen der Politik des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro einschätzen zu können. Die hohen Rückgänge seien noch vor dessen Amtsantritt passiert. Bolsonaro hat deutlich gemacht, dass Umweltschutz nicht zu seinen Prioritäten zählen. Er will keine neuen Schutzgebiete im Amazonasgebiet ausweisen und weitere Rodungen im Regenwald zulassen.

Als positives Beispiel wird in der Studie Indonesien angeführt. In dem südostasiatischen Land seien die Verluste von Primärwald auf den niedrigsten Stand seit 2003 gefallen. Das deute darauf hin, dass Schutzmaßnahmen der Regierung Wirkung zeigten.
☛ Angriff auf die grüne Lunge-Link: https://science.orf.at/stories/2971119/

Quellen ©: ORF, Wikipedia, u.a.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blogteam
Bildquelle ©: ORF/ZIB (25.04.2019)