Wie und warum entsteht die neue Fremdenfeindlichkeit?
Fremdes Aussehen macht uns Angst! |
Xenophobie findet sich in wirklich jeder Kultur
Es geht dabei um eine Urangst, sagen die Neurologen und Angstforscher, in der Fachsprache heißt diese Angst "Xenophobie", die Angst vor dem Fremden, sie war früher einmal überlebenswichtig.
Xenophobie: Diese alte Abwehrhaltung ist uns angeboren.
Normalerweise bemerken wir sie nicht, aber durch die Flüchtlingsströme, durch Einwanderer aus dem nahen Osten und Afrika wird diese alte angeborene -also im Gehirn festverdrahtete- Angst reaktiviert. Ein großes Problem der Urängste ist, dass sie -wie auch alle anderen Urängste- in einem primitiven Teil unseres Gehirns wie z.B. der Amygdalae entstehen. Und Urängste lassen sich nur schwer durch die intelligenteren Teile des Gehirns steuern. Das macht sie auch so gefährlich.
Eine Mischung aus Urängsten und rationalen Überlegungen
Neben einigen Vernunftgründen, die z.B. für eine Einschränkung der Zuwanderung sprechen, neben der Angst vor Gewalt und Terroranschlägen ist also die im Gehirn angelegte Urangst die Fremdenangst (Xenophobie) der Auslöser für unser mulmiges Gefühl Fremden gegenüber. Dazu kommen zusätzlich noch Existenzängste, Angst um Arbeitsplätze, Angst um die eigene Pension etc., all das wirkt zusammen. ...
Die Xenophobie ist zum Großteil an den Ängsten der Bevölkerung schuld und bestimmte Gruppen nützen diese (die ja wie schon gesagt in jedem steckt) aus, um die angeborene Fremdenangst bewusst für ihre Zwecke nutzen! Auch darüber sollte man in einem ruhigen Augenblick nachdenken.
Dabei darf man aber auch berechtigte Sorgen nicht mit einer Urangst verwechseln. In der jetzigen Situation weiß niemand, was passieren wird, ein einfaches "das Schaffen wir" kann auch schon wieder Angst machen. Angst, dass unsere Politiker und ihre Berater selbst nicht wissen wie sie mit den aktuellen Problemen umgehen können.
Hasspostigs - wird noch mehr Zensur helfen?
Auch viele spontane, unüberlegte Hasspostings (von allen Seiten) sind auf die Einwirkungen der Urangst der Fremdenangst also der Xenophobie zurückzuführen. Zensurieren, löschen und auch mitunter bestrafen wird hier nicht viel nützen. Wahrscheinlich ist, dass die betreffenden Personen ihre Aktivitäten nur in andere, weniger ungefährliche Bereiche verlagern werden. Dorthin wo sie sich unbeobachtet fühlen. Auch in diesen Fällen wäre es besser aufklärend zu wirken, zu erklären dass wir alle diese Urängste haben und dass man sich von diesen nicht zu unüberlegten Handlungen verführen lassen sollte.
Die Aufgabe der Wissenschaft
Die Angst nicht gewinnen lassen! |
Das Wichtigste ist, zu wissen warum.
Alleine schon dass wir wissen dass es die Xenophobie die Fremdenangst in jeden von uns tief verborgen in unseren Gehirnen gibt, kann uns dabei helfen mit dieser Urangst besser umzugehen. Dieses Wissen kann uns helfen, dass wir von dieser Form der Angst nicht einfach überrumpelt werden und dass wir nach einem möglichen Auftreten dieser Angst logisch nachdenken sollten. Noch bevor wir etwas sagen, posten oder bevor wir unter dem Einfluss der Xenophobie handeln. Verstehen wir diese Angst, sind wir auch weniger gut durch Massenmedien, Gruppierungen oder andere Personen zu manipulieren. Uns muss also klar werden: Emotional leben wir zum Teil noch in der Steinzeit und das ist eine schwere evolutionsgeschichtliche Belastung, die wir vor allem verstehen müssen.
Es liegt an uns
Es liegt an uns, es liegt in unserer Verantwortung, wie wir mit solchen Urängsten und Assoziationen umgehen, es liegt an unserem Verstand entsprechend zu reagieren. Entscheiden wir uns für mehr Empathie? Oder lassen wir durch andere mehr Öl ins Feuer unserer ererbten Urangst gießen. Es bleibt letztendlich unsere bewusste Entscheidung, wie wir uns als Menschen weiterentwickeln wollen, wie wir mit verallgemeinerten Gedankengängen über Menschengruppen umgehen wollen und wie weit wir uns von unseren Urängsten steuern lassen.
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Eine Studie der Universität Cork wirft ein ganz neues, zusätzliches Licht auf die Xenophobie.
Im Fachjournal „Nature: Molecular Psychiatry“ (DOI: 10.1038/mp.2017.100) wird erläutert, dass auch unsere Darmflora für die Stärke der erlebten Angst verantwortlich sein kann. Eine Beteiligung des Bauchhirns: Ein Bauchgefühl -aus dem Nervenzentrum des Solarplexus- ausgelöst durch die molekulare Biochemie im Darm, ist an einem möglichen „hyperaktiven Angst-Zustand“ beteiligt. Die neue Forschung zeigte: Je keimfreier, umso weniger macht uns die Angst zu schaffen. Das Mikrobiom reguliert die von der Amygdala abhängige Angst. Unsere Ernährungsgewohnheiten sind also mitbeteiligt an der aktuellen Angst.
Quellen: IPN-Forschung, Nature, u.a.
Bildquellen: pixabay
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Fremdenfeindlichkeit
Link: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2017100a.html