Amerikanische -Forscher haben jetzt herausgefunden, was Schokolade so unwiderstehlich macht: Schon beim Anblick und dann anschließend beim Verzehr der Süßigkeit setzt ein kleines Gehirnareal eine körpereigene opiumähnliche Substanz frei, das Enkephalin.
Dieses löst im Gehirn eine Art "Iss jetzt"- und "Iss mehr davon"- Befehl aus, wie die Wissenschaftler in einem Experiment mit Ratten feststellten.
Bei den kleinen Nagern stieg der Enkephalin-Gehalt im Gehirn, sobald sie Schokolade vor sich sahen und zu fressen begannen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Current Biology". Injizierten sie den Tieren in einem Folgeversuch eine kleine Menge Enkephalin in das Hirnareal (das sogenannte dorsale Neostriatum), verschlangen die Ratten anschließend sogar doppelt so viel Schokolade als normalerweise.
Rechne man diesen Konsum von 17 Gramm Schokoladendrops auf einen 70 Kilogramm schweren Menschen um, entspräche dies 3,6 Kilogramm Schokolade. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Enkephalin nicht nur bei Ratten, sondern auch beim Menschen übermäßiges Essen und Suchtverhalten antreibt", sagt Erstautorin Alexandra DiFeliceantonio von der University of Michigan in Ann Arbor.
Schon der Anblick genügt (Konditionierung)
Der Signalstoff werde beim Anblick von Schokolade und möglicherweise auch anderer süßer und fetthaltiger Nahrung ausgeschüttet. Dies geschehe im selben Hirnareal, das auch aktiv wird, wenn Drogensüchtige andere beim Drogenkonsum beobachten oder Übergewichtige Nahrung sehen.
Die Ausschüttung des Enkephalins in diesem Hirnareal steigere aber nur die Gier der Ratten auf die Schokolade. Den Tieren habe die Schokolade dabei nicht besser geschmeckt als sonst, wiesen die Forscher in einem weiteren Versuch nach. Sie wollten einfach nur schnell und viel davon fressen.
Quelle: Fachmagazin "Current Biology"
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