Wenn Spermien NICHT mehr ihr Ziel finden können! |
Nun stellen Wissenschaftler fest: Sogenannte Weichmacher wie die Phthalate machen Plastik formbar. Sie werden zum Beispiel in Farben, Kleidung, Kosmetika oder Spielzeug verwendet, wie die Universitätsspitäler Genf (HUG) am 17. August mitteilten. Bei Nagetieren wurde bereits nachgewiesen, dass diese durch ihre hormonähnliche Wirkung die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen. Ein Team der HUG sowie den Universitäten Genf und Lausanne hat Mäuseweibchen zweier genetisch unterschiedlicher Stämmen während der Schwangerschaft mit Phthalaten gefüttert. Dann schauten sie sich die Spermienproduktion sowie das Erbgut der männlichen Nachkommen an.
Ergebnis: Die Spermien wurden orientierungslos
Die Wissenschaftler fanden tatsächlich Veränderungen und zwar bei bestimmten Anhängseln am Erbgut, welche die Aktivität von Genen steuern - sogenannte epigenetische Veränderungen. Dies sei mit einer Reduktion der Fruchtbarkeit dieser Männchen einhergegangen, berichten die Forscher im Fachjournal "PLOS ONE". Verändert worden waren Gene, die bei der Reifung und der Orientierung von Spermien eine Rolle spielen.
Allerdings galt dies nur für den einen der Mäusestämme. Der andere blieb weitgehend verschont. Doch eine etwas höhere Dosis verursachten aber auch beim zweiten Stamm dieselben Schäden, wie weiterführende Versuche zeigten. Laut den Autoren belegen die Resultate, dass Umwelteinflüsse in der Schwangerschaft die Fruchtbarkeit schädigen und das Erbgut als Ganzes beeinflussen können. Die Wirkung solcher Substanzen auf Individuen ist unterschiedlich. Und wenn man sich die Überschwemmung der Welt und der Weltmeere mit Plastikabfällen vor Augen führt, dann kann man sich leicht vorstellen wie schnell wir in der heutigen Zeit der totalen Plastikverpackung an eine organische Übersättigung mit Plastikweichmacher kommt
Quelle: Fachjournal "PLOS ONE"
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