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Sonntag, 8. Oktober 2023

Lächeln macht uns glücklich


Eine Studie mit fast 4.000 Teilnehmern aus 19 Ländern liefert Belege dafür, dass Lächeln unsere Stimmung verändert. Wer häufig lacht, verbessert nicht nur seine Stimmung, sondern es hilft auch dabei besser mit Stress umzugehen. Link ur Studie: https://www.nature.com/articles/s41562-022-01458-9

Die positive Wirkung von Lächeln wird auch mit dem lachenden Smiley ausgelöst.
Ein australischer Forscher fand heraus, dass das lächelnde Smiley :-) vom Gehirn wie ein echtes Lächeln verarbeitet wird. Das lächelnde Smiley :-) ist das wohl bekannteste Emoticon der Welt.
Mit diesen kleinen Symbolbildern versucht man vor allem in informellen Nachrichten Emotionen im Computer bzw. im Internet darzustellen. 


Ein Forscher von der australischen Flinders University hat untersucht, wie lächelnde Symbolbilder auf die Nervenzellen des menschlichen Gehirns (Neuronen) einwirken. Das Ergebnis ist, dass ein Smiley für unser Gehirn dasselbe ist, wie ein echtes Lächeln. Für seine Studie verglich der Forscher Owen Churches  die Wirkung, die Fotos von lächelnden Menschen auf seine Probanden hatten, mit der vom Smiley :-) Dabei stellte er fest, dass das Gehirn das Smiley in den selben Arealen verarbeitet, die für das Erkennen von Emotionen bei anderen Menschen verantwortlich sind. 

Beim Testen zeigte sich auch, dass wenn Churches das Bild umdrehte,  die entsprechenden Neuronen still blieben. Als der Informatiker Scott E. Fahlmann das Symbol :-) vor über 30 Jahren erfand, ging er davon aus, dass die Leser es wie Schrift verarbeiten würden, aber schon verstehen könnte.

Die Internetkommunikation hat unsere Gehirne verändert (jahrelange Internetnutzung vorausgesetzt): „Keinem Baby ist die Fähigkeit angeboren, Smileys als Gesichter zu erkennen.“ Der Forscher  spricht von einer „ausschließlich kulturell bestimmten neuronalen Reaktion. Bislang ist der Effekt nur bei langjährigen Internetnutzern nachgewiesen worden .

Donnerstag, 23. Februar 2012

Es gibt Worte und es gibt Worte der Kraft - Forschung

Wie Wörter unser Aufmerksamkeit lenken
Wer das Wort "Hut" hört, richtet sein Interesse nach oben

Wörter wie "Pfütze" (bzw."Lacke") oder "Vogel" sind für das Gehirn mehr als nur Bezeichnungen für bestimmte Objekte. Manche Worte lösen im Gehirn besonders starke Effekte aus!
Diese Worte helfen dem Gehirn zusätzlich bei der Navigation im Raum, haben britische und amerikanische Psychologen gezeigt. Wer zum Beispiel das Wort "Vogel" hört, richtet den Fokus seiner Aufmerksamkeit automatisch nach oben. Gleichzeitig taucht vor seinem geistigen Auge das Bild eines Vogels auf. Dieser Effekt beeinflusst, wie schnell Menschen bestimmte Gegenstände an bestimmten Positionen wahrnehmen können, schreiben Zachary Estes von der Universität von Warwick in Coventry.

Probieren Sie es: Denken Sie z.B. an Vogel, Hut, Himmel, Kirchturmspitze, dann spüren Sie fast ein leichtes Ziehen im Kopf. Denken Sie hingegen an Schuhe, Baumwurzeln, Boden, dann spüren Sie etwas in den Füßen (wenigstens die meisten Menschen!)

Dass Zeichen (Symbole) oder auch Wörter in der Lage sind, die Aufmerksamkeit zu verschieben, haben Psychologen schon früher gezeigt. So konzentrieren sich Probanden beispielsweise stärker auf den linken Rand eines Bildschirms, wenn sie zuvor das Wort "links" gelesen haben.

Estes und sein Team interessierte nun jedoch, ob es diesen Effekt auch bei Wörtern gibt, die nicht direkt eine Richtung anzeigen, sondern lediglich Objekte mit einer typischen Position im Raum bezeichnen – wie etwa Wurzel, Wolke oder auch Hut.

Allerdings ist die Wirkung dieser Wörter auf das Gehirn etwas komplexer als etwa die des Wortes "links", denn sie reaktivieren bestimmte neuronale Pfade, die auch während der echten Wahrnehmung des jeweiligen Objektes aktiv waren. Anders ausgedrückt: Sie erzeugen ein Bild des Gegenstandes vor dem geistigen Auge (automatische Visualisation).

Die Idee der Forscher war nun folgende: Wenn diese Wörter die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Stelle lenken und gleichzeitig ein Bild im Gehirn erzeugen, müsste das dazu führen, dass an der gleichen Stelle auftauchende fremde Gegenstände mit einer gewissen Verzögerung erkannt werden – schließlich muss zuerst das geistige Bild gelöscht werden, um die entsprechenden Ressourcen freizumachen.

Sie ließen also knapp 140 Freiwillige Wörter wie "Hut" oder "Stiefel" an einem Bildschirm lesen und erzeugten anschließend entweder oben oder unten am Monitor ein X oder ein O.

Tatsächlich brauchten die Probanden nach dem Lesen des Wortes "Hut" länger, ein oben am Bildschirm erscheinendes X zu identifizieren als eines am unteren Rand des Monitors, ergab die Auswertung. Das Wort verschiebt demnach eindeutig die Aufmerksamkeit nach oben, schließen die Psychologen – ein Mechanismus, von dem das Gehirn auch profitieren kann: Wäre dort nämlich tatsächlich ein Hut aufgetaucht, hätten die verschobene Wahrnehmung und das geistige Bild dessen Erkennung beschleunigt, erklären die Forscher.
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Wörter können unser Schmerzgedächtnis aktivieren
Das ständige Sprechen über Schmerzen könnte laut neuesten Forschungen die Beschwerden verschlimmern. "Verbalen Reizen kommt eine bisher unterschätzte Bedeutung zu."

Erinnerungen an schmerzhafte Reize können das Schmerzgedächtnis aktivieren. Aber auch bestimmte Wörter steigern die Schmerzsensibilität, wie Psychologen der Universität Jena nachwiesen.

Die Forscher prüften in ihrer Studie, wie gesunde Probanden Worte verarbeiten, die mit dem Empfinden von Schmerz assoziiert sind. Tatsächlich aktivierten schon Begriffe wie "quälend", "zermürbend" oder "plagend" Schmerzareale im Gehirn, wie Untersuchungen mit der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) zeigten.

Sprechtherapie mit Nebenwirkungen
Andere negativ besetzte Worte wie etwa "eklig" oder "dreckig" hatten keine solchen Auswirkungen. "Diese Befunde zeigen, dass allein schon Worte unser Schmerzgedächtnis aktivieren können", sagt Studienleiter Thomas Weiß. "Verbalen Reizen kommt eine bisher unterschätzte Bedeutung zu."

Dies könnte nach Angaben der Universität Auswirkungen für Patienten mit chronischen Schmerzen haben, die häufig mit ihrem Arzt, einem Physiotherapeuten oder Freunden über ihre Beschwerden sprechen. Möglicherweise erhöhen diese Gespräche die Aktivität der Schmerzmatrix im Gehirn und verstärken so die empfundenen Schmerzen.
Quelle 1: Zachary Estes (Universität von Warwick in Coventry) et al.: Psychological Science, Band 19, Nr. 2 und
Quelle 2: Thomas Weiß / Hirnforschung