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Sonntag, 6. November 2011
3. Morgenmuffel sind kreativer
Unterschiede der Schlaftypen
Nachtaktive Menschen sind kreativer. Das haben die beiden italienischen Wissenschaftler Marina Giampietro und Guido Cavallera herausgefunden, als sie das kreative Denken von 120 Menschen unterschiedlicher Tagestypen studierten. Dazu gaben sie den Freiwilligen speziell entwickelte Aufgaben, die dann unter Kriterien wie Originalität, Ausarbeitung oder Flexibilität ausgewertet wurden. Nachteulen finden sich durch ihren abweichenden Tagesrhythmus in einer unkonventionellen Situation besser zurecht, wodurch kreatives Denken gefördert wird, vermuten die Forscher.
Giampietro und Cavallera ermittelten unter den 68 Frauen und 52 Männern zunächst, um welchen Schlaftyp es sich handelte. Sie unterschieden dabei zwischen den Nachteulen, die morgens schwer wach werden und erst am Nachmittag und dann bis weit in die Nacht hinein leistungsfähig sind. Im Gegensatz zu diesen Nachteulen gibt es auch die am Morgen besonders aktiven Menschen, die von Forschern Lerchen genannt werden. Insgesamt gehören nur wenige Menschen zu solchen Extremtypen. Die meisten folgen einem gewöhnlichen tagaktiven Rhythmus und schlafen ungefähr zwischen Mitternacht und acht Uhr.
Der Test setzte sich aus drei Aufgaben zusammen: Zuerst zeigten die Forscher den Freiwilligen ein Bild und forderten sie auf, nach dieser Vorlage selbst ein Bild zu erstellen und es auch zu benennen. Für die zweite Aufgabe sollten die Probanden unvollständige Formen ergänzen und dem Bild ebenfalls einen Titel geben. Bei der dritten Aufgabe sollten die Probanden eine Darstellung aus dreißig vertikalen Linien vervollständigen.
Die Nachteulen erwiesen sich in den Tests als am kreativsten, ergab die Auswertung. Frauen und Männer unterschieden sich hingegen nicht in ihrer Kreativität, und auch das Alter hatte keinen Einfluss auf den Ideenreichtum.
Quelle: Marina Giampietro, Guido Cavallera (Università Cattolica del Sacro Cuore, Mailand): Personality and Individual
Differences, Bd. 42, S. 453 Link: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0191886906003072