Licht hat einen großen Einfluss auf unsere innere Uhr, denn es dient ihr als Zeitgeber für unsere Wach- und Schlafphasen. Unter anderem ist es deshalb wichtig, sich bei einem Jetlag möglichst viel bei Tageslicht im Freien aufzuhalten. Schon länger bekannt ist auch, dass Menschen während der Nachtschicht bei hellem Licht wacher und konzentrierter arbeiten. Das Licht trägt dazu bei, ihre innere Uhr auf "wach" zu programmieren. Ob sich dieser positive Effekt des hellen Lichts auch auf körperliche Leistungen auswirkt, sei bisher nicht bekannt gewesen. Das habe man erst jetzt mit dieser Studie belegt, sagen Thomas Kantermann von der Universität Groningen in den Niederlanden und seine Kollegen. Zu diesen gehörten auch Forscher der Technischen Universität und der Ludwigs-Maximilians Universität München.
Im Rahmen der Studie absolvierten 43 junge männliche Probanden zwei jeweils 40-minütige Tests auf einem Fahrradergometer. Ihre körperliche Leistung wurde über Puls, den Laktatwert im Muskel und den Sauerstoffverbrauch ermittelt. Während des Tests und 160 Minuten davor wurden die Teilnehmer entweder hellem Licht von 4.420 Lux oder weniger hellem Licht von 230 Lux ausgesetzt. Alle Tests fanden nachmittags statt. Die Forscher wählten den Zeitpunkt so, dass die Mitte der nächtlichen Schlafperiode bei den Frühaufstehern 14,5 Stunden zurücklag, bei den Langschläfern rund 11,5 Stunden.
Das Ergebnis: "Bei allen Probanden erhöhte sich die Leistung bei hellem Licht gegenüber dem Test in dunklerer Umgebung", schreiben Kantermann und seine Kollegen. Bei den Langschläfern sei dieser Unterschied nicht signifikant hoch gewesen, bei den Frühaufstehern dagegen schon. Für sie sei die Lichtgabe offenbar in der richtigen Phase ihres inneren Rhythmus gekommen, um leistungssteigernd zu wirken. "Sie hatten daher den größeren Nutzen und berichteten auch selbst, sie seien stärker motiviert gewesen", sagen die Forscher.
Quelle: Fachmagazin "PLoS ONE" (doi:10.1371/journal.pone.0040655).