Dienstag, 3. Juli 2012

iBrain - Gehirn-Scanner soll Stephen Hawkings Gedanken lesen

USA: Der Neurologe Philip Low hat einen Gehirnscanner entwickelt, der Gedankenmuster erkennen kann. So will er dem schwer kranken Astrophysiker Stephen Hawking eine "neue Stimme" geben.

Astrophysiker Hawking testet "iBrain"
Der US-Neurologe Philip Low hat nach einem Medienbericht einen Gehirnscanner entwickelt, der Gedankenmuster erkennen kann. Am 7. Juli werde Low zusammen mit dem schwer kranken Astrophysiker Stephen Hawking die neue Technik auf einem Kongress vorführen. Hawking und Low arbeiten daran, die Gedanken des Physikers per Computer in Worte zu übersetzen - und so dem 70-jährigen Nervenkranken eine neue Stimme zu verschaffen, wie Low im Interview mit der Zeitung "Die Welt" beschreibt.

Stephen Hawking kommuniziert per Sprachcomputer
Momentan kommuniziert Hawking noch per Sprachcomputer - mit seinem Wangenmuskel und einem Auge setzt er Buchstaben auf einem Monitor zu Worten zusammen - eine Computerstimme spricht Hawkings Worte dann nach. Doch den Physiker, der unter Amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidet, schwächt seine Krankheit zunehmend, so dass er den Angaben zufolge seinen Wangenmuskel bald nicht mehr benutzen kann. "Stephen hat mich gefragt, ob ich ihm helfen kann", sagte Low.

Der "iBrain" an Hawkings Stirn soll Gedanken des Physikers lesen
iBrain
Low: "Wir bitten Hawking, sich vorzustellen, Fußball zu spielen oder die Hand zur Faust zu ballen. All das ergibt typische Denkmuster, sogenannte Biosignale, die so charakteristisch sind, dass sie sich im nächsten Schritt in Buchstaben oder ganze Worte übersetzen lassen." Seit vergangenem Sommer trage Hawking dafür ein Stirnband als Halterung für ein federleichtes Gerät - das "iBrain" - von der Größe einer Streichholzschachtel. "Er macht immer sehr gut mit, ist ein wunderbarer wissenschaftlicher Partner. Wenn er müde ist, dann lässt er es sich nicht anmerken", berichtete Low.

Am kommenden Sonntag wollen Low (33), der an der Stanford-Universität arbeitet und ein Unternehmen hat, und Hawking ihre Methode auf der Francis Crick Memorial Conference im britischen Cambridge präsentieren.

Hinweis: Der Astrophysiker Hawking ist vor allem durch seine Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern bekanntgeworden. Er schrieb neben einigen Büchern auch das populärwissenschaftlichen Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit"
Quellen: "Die Welt", Stanford-Universität
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Anmerkung IPN-Forschung: Warnung für die Zukunft!
Aber leider sind mit dieser Technologie auch neue Möglichkeiten zur Gedankenkontrolle bzw.  Verhörtechniken möglich geworden, die von manchen Staaten und Geheimdiensten auch eingesetzt werden.

Wir alle haben schon einmal von der »Gedankenpolizei« gehört und darüber gelacht, weil es so unglaublich und unmöglich erschien. Jetzt hat die Wissenschaft die von science fiction Autoren vorhergesagten Methoden eingeholt. Techiken zum Scannen des Gehirns, EEG-Analyse etc. sind weit fortgeschritten und schon enorm leistungsfähig geworden.
Bereits 1974 gelang es Lawrence Pinneo, einem Neurophysiologen und Elektronikingenieur am Forschungsinstitut der Universität Stanford, die Gehirnwellen aus Elektroenzephalografien (EEGs) bestimmten Wörtern zuzuordnen.
Und 1994 stellte man bei Untersuchungen an der Universität von Missouri bei 40 Testpersonen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Gehirnwellen und gesprochenen oder auch nur gedachten Worten her. Es ist davon auszugehen, dass die amerikanischen Geheimdienste (wie CIA, DIA und NSA)  in der Zwischenzeit über "Gehirnwellen-Wortverzeichnisse" mit einem Umfang von 60.000 Wörtern in den gebräuchlichsten Sprachen verfügen. In Kombination mit Stimmstressmessung, Infrarotkameras, Hautleitwertmessung etc. stehen heute viele Anwendungen zur Verfügung die eine solche Technologie relativ unfehlbar machen können. Wen wird es wundern, wenn in einigen Jahren diese Methoden dann bei Verhören und Gerichtsverhandlungen regelmäßig eingesetzt werden.
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