Donnerstag, 17. Januar 2013

Was im Gehirn religiöser Menschen vorgeht (Wissenschaft).

Neurowissenschaftler haben erforscht, was im Gehirn religiöser Menschen vorgeht.
Die Frage: Ist der Zufall nur eine Illusion? Nach Ansicht vieler religiöser Menschen ist das der Fall. In der stetigen Abfolge scheinbar zufälliger Begebenheiten wie dem Zusammentreffen von Menschen, in Unfällen oder in Krankheiten sehen sie den Willen einer höheren Macht am Werk.
Religion schafft scheinbar Ordnung in dieser von unvorhersehbaren Ereignissen bestimmten Welt. Sie gibt Halt und Trost und hilft, mit den schmerzlichen Seiten des Lebens besser fertig zu werden. Priester, spirituelle Gelehrte und Religionswissenschaftler befassen sich seit vielen Jahrhunderten mit diesen Fragen von Gott und Schicksal.
Heute: Gehirnforscher und Psychologen sind seit einigen Jahren auch in dieses "geheimnisvolle" Gebiet vorgedrungen und suchen im Gehirn religiöser Menschen nach den Spuren des Glaubens.

Wer dem Übernatürlichem aufgeschlossen ist, bei dem ist die rechte Großhirnhälfte aktiver bei der Verarbeitung von Wörtern, fanden in letzter Zeit kanadische Forscher heraus. Die Aktivität dieser (emotionalen) Hirnhälfte führt dazu, dass vermehrt Zusammenhänge gesucht und auch gefunden werden. Die rationalere (logische), linke Hirnhälfte wird bei diesen Menschen hingegen seltener als Zensor aktiv. Da insgesamt das neuronale Warnsystem bei diesen rechtshirnigen Menschen weniger oft anzuspringen scheint, sind sie offener für Irrationales und damit auch empfänglicher für Glauben und Religion, berichtet der Wissenschaftsjournalist, Biologe und Buchautor Rüdiger Vaas.


In Experimenten mit gläubigen und nichtgläubigen Menschen fand Peter Brugger vom Universitätsspital Zürich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung: Der Neurologe zeigte den Probanden Zufallsmuster an einem Bildschirm. Religiöse Menschen glaubten in diesen Muster häufiger Gesichter oder Objekte zu erkennen als Versuchspersonen, die Tests und Befragungen zufolge skeptisch sind. Das änderte sich allerdings, als die Skeptiker eine Vorstufe des Hirn-Botenstoffs (Neurotransmitter) Dopamin verabreicht bekamen: Plötzlich glaubten auch sie deutlich häufiger vermeintliche Gesichter in den zufälligen Mustern zu erkennen. Dopamin steigert die Aufmerksamkeit, regt das Lernen an und fördert daher die Fähigkeit eines Menschen, die Welt um sich zu strukturieren – eine unabdingbare Voraussetzung, um sich im Leben zurechtzufinden. Offenbar kann diese Reaktion auch überschießen und dazu führen, dass kausale Zusammenhänge angenommen werden, wo überhaupt keine existieren.
TIPP: Psychoaktive Frequenzmischung "Dopamin-Riding"