Die Entlassung von 384 Priestern wegen Kindesmissbrauchs soll die harte Linie des Vatikans beweisen. Doch erst am Fall eines ranghohen Täters wird sich entscheiden, wie ernst es der Kirche damit ist.
Das geht alle an! |
Papst Benedikt und Papst Franziskus
Benedikt, der von 2005 bis zum Frühjahr 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche war, rief eine Null-Toleranz-Politik gegenüber den Tätern aus. Papst Franziskus, der im vergangenen Jahr auf den aus Altersgründen zurückgetretenen Benedikt folgte, setzt den Weg fort. Er prangerte den Skandal jüngst als "die Schande der Kirche" an. Die verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien hätten "keine Verbindung zu Gott" gehabt, sondern ihre Positionen in der Kirche ausgenutzt. LEIDER BISHER NICHT MEHR ALS DIESE WORTE!
Noch alles beim alten?
Wie ernst es der Vatikan mit dem Kampf gegen Kindermissbrauch meint, dürfte der Fall des ehemaligen päpstlichen Gesandten in der Dominikanischen Republik, Josef Wesolowski (66), zeigen.
Dem gebürtigen Polen wird sexueller Missbrauch vorgeworfen, sowohl in Polen als auch in der Dominikanischen Republik. Der Vatikan lehnte die Auslieferung an Polen ab und berief sich auf die Immunität, die Wesolowski als Diplomat des Vatikans genieße (!!!). Jetzt wird abgewartet, wie und wann ihm der Prozess gemacht wird.
Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.
Im weiteren: Der Vatikan stellt sich auf denn Standpunkt, dass er juristisch nur begrenzt gegen einen Geistlichen vorgehen kann. Zuständig für ein strafrechtliches Verfahren seien vielmehr die Heimatstaaten der betroffenen Priester, lautet die Argumentation. Vatikan weist die Verantwortung für seinen Mitarbeiter von sich! Von Wiedergutmachung der psychischen Schäden der betroffenen keine Spur. Opferverbände halten das Vorgehen der katholischen Kirche für unzureichend. "Wir sind sehr enttäuscht, dass eine so große und mächtige Kirchenbürokratie weiterhin vorgibt, machtlos gegenüber ihren eigenen Mitarbeitern zu sein", sagte Mary Caplan, Vertreterin des amerikanischen Netzwerks von Missbrauchsopfern.
Man kann nicht einfach wegsehen, alles tolerieren sonst wird man Mitschuldig!
Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.