Schlechtes Sehen im Alter liegt nicht ausschließlich an den Augen, sondern vor allem daran, dass die Bereiche der Hirnrinde die die optischen Eindrücke verarbeiten, nachlassen.

Leventhal und seine Kollegen haben altersbedingte Aktivitätsänderungen im Gehirn von Affen untersucht und stellten dabei fest: Bestimmte Hirnzellen verlieren an Empfindlichkeit für Wahrnehmung von beispielsweise waagerecht-senkrechten Objekten oder Bewegung.
Sehen beginnt im Auge, von dort werden über die sogenannten Sehbahnen die Sehnervenreize ins Gehirn geleitet, wo die Sehwahrnehmungen (Bilder, Farben...) erst verarbeitet werden.
Die Wissenschafter schließen, dass diese nachlassende Spezialisierung einzelner Neuronen das genaue Sehen im Alter erschwert. Sie vermuten, dass dahinter ein Versiegen von Signalstoffen, Neurotransmittern, steckt, die in Regelkreisen den Einsatzbereich für die Nervenzellen abstecken. Von großem Interesse ist diese Untersuchung vor allem deswegen, weil das Nervensystem von Affen dem des Menschen sehr ähnlich ist.
Quelle: IPN u. Nature Neuroscience
Bildquelle: Fotolia