Donnerstag, 4. Dezember 2014

Datenschutz Geheimdienstspezialist warnt vor Fingerabdruck-Scans am Handy

Der hochrangige Ex-Geheimdienstmitarbeiter Sir John Adye, er war der ehemaliger Chef des britischen Geheimdienstes GCHQ, warnt jetzt eindringlich vor der Nutzung von Fingerabdruck-Scannern in Smartphones, wie sie beispielsweise bei Apples iPhones Anwendung finden. 

Fingerabdruckscanner am Handy, ein nicht ungefährliches System ...
Eines seiner Argumente: Es ist nicht ausreichend geklärt, was mit den Daten geschieht und wie gut diese gegen Angreifer abgesichert sind. Apple selbst hatte mehrfach betont, die Fingerabdrücke am Smartphone seien bestens geschützt (doch so was kennen wir auch von Kreditkarten, und trotzdem werden großen Konzernen die sensiblen Kundendaten gestohlen. Ähnliches geschieht auch mit Passworten und Zugangsdaten, also warum sollen die Fingerabdruckdaten sicherer sein?.)

Sir John Adye: "Ich weiß nicht, was mit meinen persönlichen Daten passiert, wenn ich das auf einem Smartphone nutze", der Spezialist zeigt sich im Gespräch mit der britischen TV-Anstalt BBC äußerst  besorgt. John Adye war von 1989 bis 1996 Englands oberster Spion und führt nun ein Unternehmen, das sich auf Biometrie-Technik zur Identitätserkennung spezialisiert hat. Er hat also Ahnung von der Materie.

Sein Hauptkritikpunkt: Während beispielsweise bei einer Bank, bei der man als Kunde Bankomaten und Zahlungsdienstleistungen nutzt, immer noch eine physische Person kontrolliert, ob alles mit rechten Dingen zugeht, passiere dies bei den biometrischen Daten, die mit Smartphones gesammelt werden, nicht. Zwar werde der Nutzer etwa beim iPhone-Bezahldienst Apple Pay über den Umgang mit seinen biometrischen Daten informiert und müsse diese akzeptieren. "Aber wie viele Leute lesen sich all diese Kästchen richtig durch und verstehen, was sie im Zweifelsfall bedeuten?"

Sir Adye warnt vor erfinderischen Kriminellen
Sind die Daten erst im Handy oder Internet, dann weiß keiner...
Dem Ex-Geheimdienstler sei klar, dass Apple viel in die Datensicherheit investiere. "Sie scheinen momentan ein gutes System zu haben, um ihr Betriebssystem zu sichern und es Außenstehenden schwer zu machen, einzudringen und Daten zu entwenden", so Adye. Kriminelle seien allerdings äußerst erfinderisch, wenn es um die Umgehung solcher Schutzmaßnahmen gehe. Zudem dränge sich die Frage auf, was geschehe, wenn ein Gerät mit biometrischen Schutzmechanismen wie Apples Fingerabdruck-Scanner gestohlen wird.

Sorgen macht Adye auch, dass oft nicht restlos geklärt sei, was mit persönlichen Daten wie Fingerabdrücken passiere, wenn sie am Smartphone gespeichert sind. Er stellt die Fragen: "Wird Google die Daten verwenden, um zielgerichtete Werbung zu schalten? Wird ein anderes kommerzielles Unternehmen oder eine feindliche Regierung sie in irgendeiner anderen Form verwenden?" Derzeit wisse man das alles nicht so genau. Die Zukunft wird uns zeigen was mit den über die Handys ermittelten Daten und Fingerabdrücke wirklich geschieht. In einer Zeit in der Konzerne und Internetfirmen ständig ihre AGB ändern (und wer ließt die schon) ist nichts mehr sicher, was gestern noch als AGB galt, ist heute schon nicht mehr richtig. Nicht nur Banken, Handynetztbetreiber, Twitter und Facebook ...  ändern ständig ihre AGB und somit die Grundlage auf der sie mit den Kunden (uns) geschäftlich verkehren. Man verliert das Recht an seinen Bildern, Texten etc. wenn man manche Dienste benützt und die Masse der Nutzer akzeptieren diesen Zustand ohne wenn und aber. Also warten wir ab, was mit den sensiblen Daten eines Tages geschieht. Daher ist schon heute Vorsicht besser als Nachsicht.
Und wer sollte es besser wissen als ein Geheimdienstleiter?

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Quelle: BBC (TV-Anstalt), u.a.