Sonntag, 15. Mai 2016

Verbotenes Gemüse - so sieht die Bevormundung der EU-Bürokraten wirklich aus

Kurz notiert 
Uschi Reinhardt handelt mit alten natürlichen, unveränderten Tomatensorten, Reinhard Lühring mit einer Grünkohlsaat, die fast ausgestorben ist. Karsten Ellenberg macht Geschäfte mit nicht mehr zugelassenen Kartoffelsorten(!). Drei Menschen (als Beispiel) in Niedersachsen widersetzen sich dem gültigen Saatgutverkehrsgesetz und Sortenvertrieb aus voller Überzeugung. So wollen sie alte, schmackhafte Sorten retten, um die Gemüsevielfalt in Deutschland zu erhalten. Natürlich und geschmackvoll ist bei uns in der Europäischen Union NICHT mehr erlaubt! 

Anm.: Und kommt TTIP wird alles noch schlimmer werden!

Fernsehen: Der NDR Autor Jean Boué begibt sich für 45 Min in deutsche Gärten und spürt die "Gemüserebellen" auf. In eindrücklichen Szenen und Gesprächen schildert er ihren Kampf gegen den Einheitsgeschmack und ihren Versuch, das kulturelle Erbe der Sortenvielfalt vor dem Aussterben zu bewahren. Der Film begleitet die drei Retter von alten Gemüse-Sorten in ihrem Kampf gegen verordnete Zuchtziele, verständnislose Sortenschützer und Gesetzgeber.

Im Bundessortenamt werden die für den Handel erlaubten Sorten zugelassen. Bei der Beurteilung, ob eine Zulassung erfolgt, spielen der Ertrag, die Homogenität und andere Faktoren eine Rolle, aber nicht in erster Linie der Geschmack und die Natürlichkeit. Gerade den halten jedoch die Verfechter der Sortenvielfalt für das Wichtigste - und sie haben recht. ... 


Besonders bei den Kartoffeln ist es auffällig, wie eingeschränkt nun die Vielfalt ist. Auf den internationalen Märkten werden fast ausschließlich Kartoffelsorten gehandelt, die dünnschalig, flachaugig, gelbfleischig und rundoval sind. Ware für Schälmaschinen und Großmärkte. Waren und Saatgut das von Konzernen angeboten wird. Da will man keine Konkurrenz, auch nicht von kleinen Gemüsebauern oder Privaten. Da der Geschmack der Masse entscheidet, haben es exotische Sorten wie Bamberger Hörnchen schwer.
Tipp: Nächste Sendetermine von "Verbotenes Gemüse" 23.05.2016, 22:00 Uhr, NDR
Quelle ©: NDR
Originallink: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Verbotenes-Gemuese,sendung511572.html

Der EU-Regulierungswahn (Gurken-Krümmung) kennt
keine Grenzen, nur wichtiges wird nicht reguliert!
Die EU wollte den Anbau von Obst und Gemüse in Gärten regulieren
Im Frühjahr 2013 legte die EU-Kommission eine neue Saatgutverordnung vor. Per Erlass sollte angeordnet werden, sämtliches Saatgut, das auf Feldern oder in Kleingärten ausgebracht wird, zu registrieren, nachdem es ein aufwändiges Prüfverfahren durchlaufen hat.
Für große internationale Unternehmen wie Monsanto oder Bayer lohnt sich ein kompliziertes und langwieriges bürokratisches Prozedere, das sie auch gegen die kleinen Züchter schützen würde. Kleine Saatgutzüchter, die auch seltene alte Sorten anbieten wollen, können da nicht mehr mithalten. Die Produkte, die Marktwürde erreichen, würden nur noch Produkte von den Großkonzernen sein. (wie auch bei TTIP angedacht). Die Umweltverbände reagierten darauf mit enormen Protesten, aber auch vielen EU-Abgeordneten war die Regulierungs-Wut der EU-Bürokraten dann doch zu viel. Der zuständige EU-Kommissar Borg nahm dann auf Grund des enormen Drucks die Regelung zumindest für Hobby-Züchter zurück (wenigstens für die nächste Zeit).

Der Ball ist ins rollen gekommen: Doch die Änderungen an der Gesetzesvorlage, -nur für Hobby-Züchter- war dem aufgeschreckten EU-Agrar-Ausschuss dann doch nicht genug. Die Abgeordneten empfahlen dem Straßburger Parlament (nach all den Protesten und Petition) die Ablehnung der neuen Erweiterung der Saatgut-Verordnung. Und tatsächlich wurde im Plenum durch die Volksvertreter am 11. April 2014 die irrsinnige Verschärfung der Verordnung mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Ein Jahr später verwarf dann auch der EU-Ministerrat die Vorlage, sodass das Projekt mindestens für längere Zeit als gescheitert angesehen werden kann. Monsanto und alle anderen die diese Verordnung wollten hatten wieder eine Schlappe gegen die EU-Völker einstecken müssen und die EU-Politiker mussten sich den Druck der Bevölkerung beugen.
Dieses Beispiel zeigt, wie der Trend zur Überregulierung, zur Zwangsbeglückung des EU-Volkes gestoppt werden kann, man muss aktiv werden!
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info
Saatgutverkehrsgesetz (SaatG) inkl. der Verordnung vom 31. August 2015
Link: https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/saatverkg_1985/gesamt.pdf