Wer an seine Heilung glaubt, bleibt nur halb so lange im Krankenhaus. Dies geht aus einer Studie des Münchner Psychologen Prof. Dr. Dieter Frey hervor. Der Forscher hatte 300 Unfall-Patienten in der Universitätsklinik Kiel untersucht.
Patienten, die ihrer Situation etwas gutes abgewinnen, verlassen das Krankenhaus nach 20 Tagen. Wunden heilen bei diesen Menschen schneller, es bilden sich weniger Trombosen und es treten weniger Herz-Rhythmus-Störungen auf. Wer hingegen mit seinem Schicksal hadert, den Unfall für vermeidbar hält und sich Fragen stellt wie "warum gerade ich?", bleibt 40 Tage. Genauso lange dauert der Krankenhausaufenthalt bei Menschen, die glauben, ihre Genesung nicht beeinflussen zu können. Diese Menschen brauchen im Schnitt 140 Tage, ehe sie nach ihrem Unfall wieder zur Arbeit gehen. Die positiv Denkenden kehren bereits nach 80 Tagen zurück an den Arbeitsplatz.
Aufgrund dieser Ergebnisse könne man zwei Tage nach einem Unfall bereits vorhersagen, wie schnell ein Patient genesen wird, glaubt der Münchner Psychologe.
Ärzte und Krankenschwestern hätten die Möglichkeit, die richtige Einstellung und damit den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen. Der Forscher wurde für seine Arbeit auf dem Dresdner Psychologen-Kongress mit dem Deutschen Psychologie-Preis ausgezeichnet.
Quelle: Technische Universität Dresden