Die Zahl der Übergewichtigen steigt stetig, das zeigt eine Langzeitstudie mit Daten aus 199 Staaten: Anderthalb Milliarden Menschen gelten heute als zu dick, 500 Millionen sogar als fettleibig.
Das Problem ist dabei längst nicht mehr nur eines der westlichen Industrienationen, sondern hat sich in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ausgebreitet, sagte Majid Ezzati von der Harvard School of Public Health, einer der Autoren der Studie.
Um festzulegen, wer fettleibig ist oder nicht, wurde der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Er bildet das Verhältnis von Gewicht zur Körpergröße ab, indem er das Gewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Größe in Metern teilt. Ab einem BMI von 25 gilt jemand als übergewichtig, ab 30 als fettleibig.
Den BMI-Gratistest finden Sie unter: http://www.psychonetiker.com/bmiwhr.html
Die Daten stammen von Erwachsenen in 199 Ländern. Einige Ergebnisse der Analyse, die auf Daten von rund 9,1 Millionen Teilnehmern beruht: 2008 waren 13,8 Prozent der Frauen und 9,8 Prozent der Männer fettleibig. 1980 waren es noch 7,9 Prozent der Frauen und 4,8 Prozent der Männer. Weltweit gesehen lag der durchschnittliche BMI der Männer bei 23,8, für Frauen war er mit 24,1 etwas höher. Pro Jahrzehnt ist der BMI der Männer um 0,4 gestiegen, bei Frauen war sogar um 0,5.
Deutschland liegt mit der Zahl der Dicken bei den Männern auf Platz zehn (durchschnittlicher BMI von 27) und bei den Frauen auf Platz 17 (durchschnittlicher BMI von 26). Ähnlich sieht es in Österreich und der Schweiz aus!
Den höchsten BMI-Durchschnitt in Europa haben tschechische Männer sowie türkische Frauen mit je rund 28.
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Etwas bessere Nachrichten gab es in Sachen Bluthochdruck und hohen Cholesterin-Werten.
Die Forscher sehen nun die Politik der einzelnen Länder und der EU in der Pflicht, dem Trend zum Übergewicht entgegenzuwirken. "Unsere Studie hilft, der Adipositas-Problematik auf die Spur zu kommen. Dadurch können sich politische Maßnahmen zur Umkehr des bedenklichen Trends ergeben oder Strategien zur Begrenzung von schädlichen Auswirkungen des Übergewichts gefördert werden", sagt Gretchen Stevens von der WHO.
Quelle: Majid Ezzati von der Harvard School of Public Health und Fachzeitschrift "Lancet" http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(10)62037-5/abstract sowie Gretchen Stevens von der WHO.
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Die Fettsucht, auch Adipositas genannt, gehört in den Industrienationen zu den führenden Auslösern von Todesfällen und Invalidität. Studien zufolge ist die Krankheit weltweit für jährlich rund 2,6 Millionen Todesfälle und mindestens 2,3 Prozent der Gesundheitskosten verantwortlich.