Sonntag, 22. Januar 2012

Linkshänder - ein Seitenwechsel im Gehirn?

Im Alter von vier bis fünf Jahren entscheiden sich Kinder für eine bevorzugte Seite
Eisern wurden Linkshänder früher auf die rechte Hand getrimmt. Forscher haben nun untersucht, welche Auswirkungen ein solcher Seitenwechsel auf das Gehirn hat.

Dazu muss man wissen: Die linke Gehirnhälfte kontrolliert die Bewegungen von Rechtshändern, bei Linkshändern ist es die rechte.
Doch was passiert, wenn ein Linkshänder lernen musste, mit der rechten Hand zu schreiben? „Eine Hypothese war, dass das Aktivierungsmuster im Gehirn dazwischen liegt“, erklärt Stefan Klöppel von der Universität Freiburg.

Neuronale Aktivität verlagert sich
In einer im „Journal of Neuroscience“ veröffentlichten Studie nutzten die Forscher die Kernspintomografie zur Klärung dieser wichtigen Frage.
Die Technik der Kernspintomografie ermöglicht es den Wissenschaftlern, das Gehirn beim Denken direkt zu beobachten. Jeweils 16 Rechtshänder, Linkshänder und umgelernte Linkshänder lagen im Kernspintomografen und mussten nach Erscheinen eines bestimmten Symbols so schnell wie möglich eine Taste drücken. Und zwar mit dem linken, rechten oder beiden Zeigefingern.

Zuerst beobachteten die Forscher am Bildschirm die Orte im Gehirn, die für die direkte Bewegung verantwortlich sind. Sie entdeckten dabei, dass sich die neuronale Aktivität bei den umgeschulten Linkshändern in die linke Hirnhälfte verlagert. Und zwar umso mehr, desto erfolgreicher die Linkshänder auf die rechte Hand umgelernt worden waren.

Die Koordination -bei umgelernten Linkshändern- verlangt dadurch mehr Aufmerksamkeit, ist somit auch anstrengender!
Als die Forscher jedoch die Zentren beobachteten, die für die Koordination komplexer Bewegungen verantwortlich sind, erlebten sie eine Überraschung: Bei den umgelernten Linkshändern zeigte sich hier eine höhere Aktivität im rechten Bewegungszentrum – auch im Vergleich zu Linkshändern. „Die Assoziationsareale werden bei ihnen stärker beansprucht“, erklärt Klöppel. Das deutet darauf hin, dass umtrainierte Linkshänder mehr Aufmerksamkeitsleistung für die Koordination benötigen. „Es zeigt auch, dass ein Linkshänder nicht einfach auf rechts umgeschult werden kann“, so Klöppel.

Ob die höhere Aufmerksamkeitsleistung eine Erklärung dafür sein könnte, dass ehemalige Linkshänder häufiger Schwierigkeiten bei der Feinmotorik haben, sei eine weiterführende Frage, sagt Klöppel. „Das konnten wir mit unseren einfachen motorischen Übungen nicht herausfinden.“ Die gute Nachricht dazu: Das Umlernen hat KEINEN Einfluss auf die Reaktionsschnelligkeit der Personen.

Anmerkung IPN-Forschung: Bei Linkshändern, umgelernten Linkshändern muss vor einem Check Up bzw. bei Hirnpotenzialmessungen der beiden Hirnhälften mit dem PcE-Scanner iQ oder PcE-Trainer muss immer genau gemessen werden bzw. getestet werden, welche der beiden Hirnhälften bei welcher Aktivität eingesetzt wird.

Quelle: Journal of Neuroscience, LINK: http://www.jneurosci.org/