Forschungen zeigen: Die Leber stellt sich innerhalb eines Tages auf den jeweiligen Essrhythmus ein, das kann aber auch innerhalb von zwei Tagen geändert werden.
Studie: In einem Tierversuch mit Ratten konnten Forscher zeigen, dass die Leber auch eine Art Hungeruhr enthält, die völlig unabhängig vom Tag-Nacht-Rhythmus tickt. Versuchstiere (bei diesen kann man es besser untersuchen als beim Menschen), die regelmäßig mitten in der Nacht Futter bekamen, wachten bereits nach zwei Tagen zur Fütterungszeit auf. Das lässt darauf schließen, dass nicht das durch Licht und Dunkel gesteuerte Gehirn den Hungerreiz auslöst, sondern die Leber. Dort konnten die Forscher zur Fütterungszeit eine erhöhte Aktivität der Gens Per1 feststellen, das wichtige Funktionen in der inneren Uhr übernimmt. Die Leber stellt sich innerhalb eines Tages auf den jeweiligen Essrhythmus ein, da sie Verdauungsenzyme produziert, die bei der Nahrungsaufnahme schnell verfügbar sein müssen.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sich ihre Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Wer nachts mit einem Bärenhunger aufwacht und zum Kühlschrank geht, kann diese Konditionierung bereits nach wenigen Nächten gefestigt haben, aber mit etwas Disziplin wieder ändern. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Leber sich festen Essenszeiten unabhängig von der Tageszeit anpasst: zeigt sich bei Schichtarbeiter, diese klagen oft über Verdauungsprobleme, weil ihre Leber sich nie an den wechselnden Rhythmus anpassen kann. Durch festgelegte Essenszeiten lässt sich der Hunger laut Studie um bis zu zehn Stunden verschieben. Diese Erkenntniss kann helfen eine gezielte Gewichtsreduktion durchzuhalten.